Klimaschutz: Staatliche Investitionen von 500 Mrd. Euro nötig

Um die Klimaziele bis zum Jahr 2045 zu erreichen, sind Investitionen von 500 Mrd. Euro seitens Bund, Ländern und Gemeinden nötig. Der jährliche Investitionsbedarf der öffentlichen Hand wird demnach auf 20 Mrd. Euro geschätzt – in etwa sechs Mal so viel wie aktuell. Das ergaben Berechnungen von KfW Research auf Basis einer Studie von prognos im Auftrag der staatlichen Förderbank KfW. Nach dieser Schätzung würde gut die Hälfte dieser Investitionen ohnehin anfallen, müsste aber in Richtung Klimaschutz und Klimaneutralität umgesteuert werden (56 Prozent).

Allein auf den Bereich erneuere Energien entfallen laut KfW mit 249 Mrd. Euro die Hälfte der nötigen Investitionen. Für die Modernisierung und den klimagerechten Umbau des Verkehrssektors wären demnach 137 Mrd. Euro notwendig, vor allem im Bereich Schiene. Auf Platz 3 der Investitionsliste: der Sektor Gewerbe, Handel und Dienstleistungen mit 47 Mrd. Euro, vor allem für die energetische Sanierung bestehender Gebäude der öffentlichen Hand.

Trotz der gewaltigen Summe von 500 Mrd. Euro würden die Investitionen von Bund, Ländern und Gemeinden nur etwa zehn Prozent zu den gesamtwirtschaftlichen Investitionen für den Klimaschutz beitragen. Nach Aussagen der KfW müssen Staat und Privatwirtschaft etwa fünf Billionen Euro in die Hand nehmen, um die Klimaziele bis zur Mitte des Jahrhunderts zu erreichen – entsprechend etwa 190 Mrd. Euro pro Jahr respektive 5,2 Prozent des deutschen Bruttoinlandsprodukts.

„Der Staat muss beim Klimaschutz seine Anstrengungen in den kommenden Jahren kontinuierlich und zielgerichtet steigern. Er ist als Investor gefragt, muss Kapazitäten in der Verwaltung sinnvoll ausweiten und vermeiden, dass es zu Strohfeuer-Effekten kommt“, sagt die Chefvolkswirtin der KfW, Dr. Fritzi Köhler-Geib. „Gleichzeitig muss der Staat den Rahmen für mehr private Investitionen schaffen. Hierzu zählen die Gestaltung des CO2-Preises und die gezielte Förderung grüner Technologien.“

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