29.07.2022
Solarexperte Andreas Wöll erklärt, warum sich Photovoltaik- und Solarthermieanlagen fast immer lohnen.
Von: Cynthia Ruppert, Frankfurt am Main
29.07.2022
Solarexperte Andreas Wöll erklärt, warum sich Photovoltaik- und Solarthermieanlagen fast immer lohnen.
Von: Cynthia Ruppert, Frankfurt am Main
Viele Verbraucher denken aufgrund der explodierenden Energiekosten über eine Solaranlage auf dem eigenen Dach nach. Nicht nur, dass sich Privathaushalte unabhängiger von den steigenden Marktpreisen machen können: Photovoltaik- und Solarthermieanlagen tragen auch zum Klimaschutz bei. Aus ökologischer Sicht lohnt sich die Anschaffung solcher Anlagen aufgrund der Reduktion der schädlichen Treibhausgas-Emissionen für jeden, aus ökonomischer Sicht rechnet sich eine solche Investition langfristig ebenfalls.
Die Energieträger Öl und Gas liegen durch das aktuelle Weltgeschehen bei ca. 40 bis 50 Cent pro Kilowattstunde und werden in naher Zukunft nicht absehbar günstiger, eine durch eigene Solarkraft erzeugte Kilowattstunde kostet etwa 15 Cent, rechnet der Solarexperte Andreas Wöll von der Landes-Energie-Agentur Hessen im Interview mit dem Hessischen Rundfunk vor. Die Investition solcher Anschaffungen umfasst die Photovoltaikanlage an sich und einen Wechselrichter, der den erzeugten Gleichstrom in verwertbaren Wechselstrom transformiert sowie geringe Betriebskosten. Die exakten Investitionskosten hängen von der konkreten Ausstattung wie Leistung und Anbringung ab. Als grobe Faustregel kann man laut Wölls Aussagen im Hessischen Rundfunk mit einer Amortisierung innerhalb von etwa zehn bis zwölf Jahren rechnen. Die Marktpreise von Photovoltaikanlagen sind in den vergangenen Jahren gesunken, da sie als innovative Technologie längst auf dem Markt etabliert sind. Solarthermieanlagen werden noch gefördert.
Während früher aufgrund der Sonnenstrahlung noch eine Südausrichtung von Photovoltaikanlagen erforderlich war, ist die Technik heute schon einen Schritt weiter: Es gibt Modelle für eine Ost-West-Ausrichtung, selbst Norddächer sind bei entsprechender Modulausrichtung als Standort mittlerweile möglich. Somit wächst die Zielgruppe und das Potenzial der Nutzung erneuerbarer Energien. Überdies haben Mieter die Möglichkeit, ein sogenanntes Stecker-Solargerät auf ihrem Balkon zur Stromerzeugung zu nutzen – wenn der Vermieter grünes Licht gibt.
In der Regel sollten Anlagen sorgfältig und bedarfsspezifisch geplant werden, eine Anlaufstelle für individuelle Beratung in Hessen ist dafür der Solarkataster Hessen.