04.04.2024
Weiterentwickelter Speicher liefert Strom und Wärme.
Autor: Udo Heberer, Frankfurt am Main
04.04.2024
Weiterentwickelter Speicher liefert Strom und Wärme.
Autor: Udo Heberer, Frankfurt am Main
UN-Generalsekretär António Guterres hat es unlängst noch einmal betont: Die Regierungen müssten ihre Energiepolitik überdenken, um die Folgen des Klimawandels zu bekämpfen. Zu den Kernfragen der nachhaltigen Energiewende zählt: Was machen wir mit wertvollem, aber zum Zeitpunkt seiner nachhaltigen Produktion überschüssigem Strom? Für die Speicherung von erneuerbarer Energie gibt es bereits verschiedene Szenarien. Eine Option: der Druckluftspeicher. Die Idee, Luft als Speichermedium zu nutzen, ist nicht neu, wird aber aktuell weiterentwickelt. Der geringe Bekanntheitsgrad dieser Technik liegt auch daran, dass es weltweit nur zwei Anlagen gibt - eine davon im niedersächsischen Huntorf.
Das Prinzip ist einfach: Luft ist überall verfügbar, wird mit überschüssigem Strom komprimiert und in großformatigen Kavernen gespeichert. Dafür sind besonders ehemalige Salzstöcke geeignet. Wird sie bei Bedarf aus diesen ehemaligen Salzstöcken wieder abgelassen, kann sie Turbinen zur Stromgewinnung antreiben. So weit, so einfach, doch die Technik hat auch Nachteile: Beim Verdichten entsteht leistungsmindernde Abwärme und beim Entweichen erhebliche Kälte. Beides stört den technischen Ablauf erheblich und mindert die Effizienz.
Bei einem neuen, von einem Firmenkonsortium im westfälischen Ahaus gebauten Druckspeicher kann die Abwärme jetzt als Fernwärme genutzt werden. Die im zweiten Schritt entstehende Herausforderung Kälte wird zunächst mit Erdgas, später Wasserstoff gelöst. "Druckluftspeicher können helfen, sowohl die zeitlichen als auch die örtlichen Unterschiede zwischen Erzeugung und Verbrauch auszugleichen. Die zeitlichen Preisunterschiede werden im Markt bereits zunehmend sichtbar", sagt ein Sprecher des Konsortiums.