08.03.2023
Neue Studie: Noch nicht einmal die Hälfte beschäftigt sich mit privater Altersvorsorge.
Autor: Christian Dose, Frankfurt am Main
08.03.2023
Neue Studie: Noch nicht einmal die Hälfte beschäftigt sich mit privater Altersvorsorge.
Autor: Christian Dose, Frankfurt am Main
Die eigene Altersvorsorge ist derzeit bei vielen Bürgern offenbar kein Thema: Weder die aktuelle Zinssituation noch die Inflation sorgen dafür, dass sich die Sparerinnen und Sparer in Deutschland verstärkt mit ihrer privaten Altersvorsorge auseinandersetzen – auch wenn vielen durchaus bewusst ist, dass es eigentlich nötig ist. Insbesondere jüngere Menschen zwischen 20 und 29 Jahren beschäftigen gemäß sich einer aktuellen Befragung derzeit nur wenig mit diesem Thema. In dieser Altersgruppe besitzen auch nur 45 Prozent ein entsprechendes Produkt, um im Alter finanziell abgesichert zu sein. Unter denen, die für später Geld zurücklegen, sparen die meisten zwischen 100 und 200 Euro pro Monat. Dies sind die Ergebnisse aus dem aktuellen Anlegerbarometer der Fondsgesellschaft Union Investment, einer repräsentativen Online-Befragung von gut 1.000 Menschen in Deutschland, die in privaten Haushalten über Finanzen entscheiden.
Drei Viertel der Befragten (76 Prozent) wissen demnach, dass die gesetzliche Rente nicht ausreichen wird, um den eigenen, aktuellen Lebensstandard später im Alter halten zu können. 70 Prozent der Befragten gehen davon aus, dass sie im Rentenalter einen Teil der Lebenshaltungskosten aus ihrem Ersparten bestreiten müssen. Dennoch hat sich nur knapp die Hälfte der befragten Personen (49 Prozent) mit dem Thema private Altersvorsorge beschäftigt. Das sind fünf Prozentpunkte weniger als vor einem Jahr. Der Anteil liegt außerdem deutlich unter dem Wert von vor zehn Jahren (69 Prozent). Unter den 20- bis 29-jährigen Befragten haben sich sogar nur 31 Prozent mit dem Thema befasst. Vor zehn Jahren waren es 49 Prozent. „Gerade junge Menschen sollten das Thema private Altersvorsorge nicht verbummeln und eher früher als später damit beginnen, für ihr Alter vorzusorgen. Wenn sie dies nicht tun, lassen sie die Chancen liegen, die eine langfristige Geldanlage für den Vermögensaufbau bietet“, kommentiert Giovanni Gay, Vorstandsmitglied bei Union Investment.
Monatliche Sparraten oft zwischen 100 und 200 Euro
Die meisten unter denen, die bereits eine private Altersvorsorge besitzen (34 Prozent), sparen monatlich zwischen 100 und 200Euro an. Beinahe genauso viele (30 Prozent) schaffen es, sogar 200 Euro und mehr pro Monat für das Alter zurückzulegen. „Natürlich schafft nicht jeder eine solche Summe pro Monat zurückzulegen, gerade in der aktuellen Situation mit gestiegenen Lebenshaltungs- und Energiekosten ist es klar, dass nicht jedem viel übrigbleibt. Aber: Auch mit kleinen, monatlichen Beträgen kann man schon investieren und Schritt für Schritt Geld für später ansparen“, erklärt Gay.
Aktien für die Altersvorsorge beliebter
Immer mehr Menschen in Deutschland glauben, dass sich Aktien als Bestandteil der privaten Altersvorsorge eignen. Aktuell sind es 50 Prozent der Befragten. Vor sechs Jahren waren es mit 42 Prozent weniger. „Viele Sparerinnen und Sparer haben erkannt, dass beispielsweise Aktienfonds durchaus ein gutes Instrument sind, um die Chancen an den Kapitalmärkten zu nutzen, entsprechende Renditen zu erzielen und damit den Vermögensaufbau anzugehen“, meint Gay von Union Investment.
Das Marktforschungsinstitut Forsa hat im November 2022 im Auftrag von Union Investment 1.008 Menschen im Alter von 20 bis 59 Jahren befragt, die in privaten Haushalten über Finanzen entscheiden. Die Befragten nahmen an einer Online-Umfrage teil und konnten sich Zeit und Umgebung der Bearbeitung selbst aussuchen. Bei Umfragewerten, die sich nicht zu 100 Prozent addieren, gibt die Differenz den Anteil der unschlüssigen Befragten an.
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