06.01.2023
Preisanstieg auch in Hessen gebremst - Druck bleibt 2023 hoch – Zinsanstieg erwartet
Autor: Christian Dose, Frankfurt am Main
06.01.2023
Preisanstieg auch in Hessen gebremst - Druck bleibt 2023 hoch – Zinsanstieg erwartet
Autor: Christian Dose, Frankfurt am Main
Die Inflation in Deutschland ist im Dezember im Vergleich zum Vorjahresmonat überraschend auf 8,6 Prozent gesunken und liegt damit wieder deutlich unter zehn Prozent. Zuvor war die Teuerung drei Monate in Folge zweistellig gewesen. Im November war die Inflationsrate erstmals seit Juli zurückgegangen und lag bei 10,0 Prozent. Im Oktober waren es noch 10,4 Prozent.
Auch die Inflationsrate in Hessen ist gesunken und erreichte im Dezember 8,1 Prozent. Im November betrug der Zuwachs noch 9,7 Prozent. Im Oktober wurde mit 9,9 Prozent der höchste Wert im Jahr 2022 ermittelt.
Im Jahresdurchschnitt legten die Verbraucherpreise in Deutschland 2022 um 7,9 Prozent zu. Das ist der höchste Stand seit der Wiedervereinigung 1990. Die bislang höchste Inflationsrate in einem Gesamtjahr wurde 1951 in Westdeutschland mit 7,6 Prozent gemessen.
Zweistellige Inflationsraten scheinen überwunden zu sein
Auch wenn viele Ökonomen für Januar 2023 wieder eine höhere Inflationsrate vorhersagen, scheint die Zeit der zweistelligen Raten vorbei - selbst unter Berücksichtigung der dann wirksamen Strom- und Gaspreisbremsen. Das Schlimmste bei der Inflation scheint damit überstanden zu sein. Einer der Hauptgründe ist die Entwicklung an den Energiemärkten, die sich schon seit Sommer 2022 von den Preisschocks des Frühjahrs zu erholen begannen. Auch die weniger expansive Geldpolitik der Notenbanken dürfte mit der üblichen mehrmonatigen Verzögerung allmählich greifen.
Inflation bleibt auch 2023 weiterhin hoch
Allerdings gibt es noch keine Entwarnung. Der inflationäre Druck wird auch 2023 hoch bleiben. Das Münchener Ifo-Institut erwartet einen Wert von 6,4 Prozent, und das Kieler Institut für Weltwirtschaft rechnet im Schnitt mit 5,4 Prozent. Das Ziel der Europäischen Zentralbank von zwei Prozent bleibt damit in weiter Ferne. Mit weiteren Zinssteigerungen im laufenden Jahr ist deshalb zu rechnen.