34 Prozent der befragten Betriebe mussten seit Oktober 2022 für ihre Gasversorgung bereits Preissteigerungen von mindestens 50 Prozent verkraften. Bei 21 Prozent haben sich die Abschlagszahlungen schon mehr als verdoppelt. Dabei heizten rund 63 Prozent der Betriebe aus Hotellerie und Gastronomie mit Gas, 26 Prozent mit Öl.
Auch bei den Strompreisen gab es kräftigte Kostensteigerungen - und eine Entlastung ist nicht in Sicht. 31 Prozent der befragten Betriebe müssen bereits seit Oktober 2022 über 50 Prozent mehr für ihren Strom zahlen. Eine Verdopplung der Kosten betrifft rund 17 Prozent der Gastronomen. Dabei stehen die meisten Preiserhöhungen noch aus, da viele bestehende Verträge noch bis zum Jahresende laufen.
Die explodierenden Energiekosten treffen auf steigende Lohnkosten und eine hohe Inflation. Gastronomien können die steigenden Kosten jedoch nicht vollumfänglich auf die Preise ihrer Dienstleistungen aufschlagen. Julius Wagner, Hauptgeschäftsführer der DEHOGA Hessen, sieht die Gefahr, Gäste durch die steigenden Preise in der Gastronomie zu verlieren. Denn viele Privathaushalte leiden bereits jetzt schon unter den hohen Lebenshaltungskosten – die zusätzlichen Ausgaben für einen Besuch im Restaurant sind dann oftmals nicht mehr möglich. Zwar liefen die Geschäfte für die meisten Betriebe im Sommer gut, doch durch die vergangenen Corona-Lockdowns sind die Rücklagen in vielen Betrieben bereits aufgebraucht. Für mehr als die Hälfte der Gastronomen in Hessen ist die aktuelle Situation deshalb existenzbedrohend.
Hoffnung macht allerdings das dritte Maßnahnamenpaket der Bundesregierung. Neben einer Verlängerung der Absenkung der Umsatzsteuer auf sieben Prozent für Speisen in der Gastronomie, sollen Unternehmen und Privatpersonen unter anderem mit einer Strom- und Gaspreisbremse entlastet werden. Davon würde auch die Gastronomie in Hessen profitieren.