Bei Firmen sind E-Autos stärker verbreitet als bei privaten Verbrauchern.  - iStock:Wieland Teixeira

Unternehmen sind Treiber der E-Mobilität

E-Mobilität

29.12.2023

Bei Firmen sind E-Autos stärker verbreitet als bei privaten Verbrauchern.

Autor: Udo Heberer, Frankfurt am Main

Die Zahlen sind eindeutig: Im Vorjahr 15 Prozent aller Fahrzeuge in den Fuhrparks deutscher Firmen einen Elektroantrieb, bei den privaten Haltern waren es dagegen nur 2,5 Prozent. Darauf verweist die staatliche Förderbank KfW. Bei den Neuzulassungen entfallen sogar zwei Drittel auf gewerblich genutzte Fahrzeuge.

„Bei der Dekarbonisierung des Verkehrs spielen die Unternehmen mit ihren Fuhrparks eine Schlüsselrolle“, sagte KfW-Chefvolkswirtin Fritzi Köhler-Geib in diesem Zusammenhang. Bei den Firmenfahrzeugen ist die Verteilung auf vollelektrische und Plug-in-Hybride ungefähr gleich. Auffällig ist allerdings noch, dass Pkws den deutlich höheren Anteil darstellen. Nutzfahrzeuge mit nachhaltigem Antrieb sind in den Firmenflotten dagegen weniger vertreten. Allerdings verursache der motorisierte Verkehr in Deutschland gut ein Fünftel aller Treibhausgase. Daher müsse für das Erreichen der gesetzten Klimaziele auch bei den Nutzfahrzeugen der Anteil gesteigert werden. Ursachen für die Ist-situation sieht die KfW in den Anschaffungskosten und der in der Fläche fehlenden Infrastruktur für das schnelle Laden von großen Nutzfahrzeugen.

E- Fahrzeugen sind bei Dienstleistern stärker vertreten. In der Bau- und Logistikbranche ist der Anteil hingegen noch relativ niedrig. Doch genau dort sieht die KfW in den eher größeren Fuhrparks enormes Potenzial bei der Dekarbonisierung des Straßenverkehrs. „Unternehmen ziehen die Anschaffung eines energieeffizienten und klimafreundlichen Fahrzeuges in Betracht, wenn dessen Wirtschaftlichkeit gegenüber anderen Antriebsarten langfristig gegeben ist.“ Hier sei auch die Politik gefragt unterstreicht Köhler-Geib.

Erhebliche Investitionen in nachhaltige Verkehrswende nötig

Die KfW betont, dass zum Erreichen der für das Jahr 2045 geplanten Klimaneutralität noch Investitionen in den Klimaschutz im Verkehr in Höhe von 82 Milliarden Euro pro Jahr notwendig seien. In der Analyse wird auch bemängelt, dass der Trend zu immer größeren Fahrzeugen die Bemühungen hinsichtlich des Klimaschutzes torpediere. Große Teile der durch E-Mobilität eingesparten Emissionen würden an anderer Stelle durch größere Verbrennerfahrzeuge zunichte gemacht. Laut KfW stelle dieser Trend auch im Fall von Elektrofahrzeugen für die Klimabilanz eine Herausforderung dar, da größere Fahrzeuge sowohl mehr Strom verbrauchen als auch mit größeren Batterien ausgestattet seien, die in der Herstellung wiederum mehr Energie und Rohstoffe verbrauchten.

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