Prognose: Nahezu jeder fünfte Neuwagen mit E-Motor- iStock:AdrianHancu

Prognose: Nahezu jeder fünfte Neuwagen mit E-Motor

E-Mobilität

03.05.2023

Weltweit könnten 2023 rund 18 Prozent aller neuen Fahrzeuge elektrisch fahren.

Autor: Udo Heberer, Frankfurt am Main

Der Boom hält an: Aktuell prognostiziert die Internationale Energieagentur (IEA) noch in diesem Jahr einen Anteil der Elektro-Autos von fast einem Fünftel am gesamten Automarkt bei den weltweiten Verkäufen. In seiner neuen Ausgabe des jährlichen Global Electric Vehicle Outlook prognostiziert die IEA, dass dieses Jahr bereits 14 Millionen Fahrzeuge mit E-Motor verkauf werden – nach mehr als 10 Millionen verkauften Elektroautos im vergangenen Jahr. Der Anteil von Autos mit Elektroantrieb am Gesamtmarkt steigt stetig: von rund 4 Prozent im Jahr 2020 auf 14 Prozent im Jahr 2022 - und soll in diesem Jahr laut der IEA einen Anteil von 18 Prozent erreichen.

Die größten Märkte für bisher verkaufte Elektro-Autos sind China als weltgrößten Automarkt, Europa und die Vereinigten Staaten. Allein China hatte 2022 einen Anteil von 60 Prozent an den weltweit verkauften Elektro-Autos. Doch auch Europa und die Vereinigten Staaten stieg die Nachfrage deutlich. Als Treiber dieser Entwicklung gelten die Förderprogramme in den großen Volkswirtschaften. Laut IEA-Prognose soll in diesen großen Märkten bis 2030 der durchschnittliche Anteil von Autos mit Elektroantrieb an den Gesamtverkäufen auf rund 60 Prozent steigen. Gleichzeitig sieht die IEA die Produktion und die Lieferketten rund um das Elektro-Auto und damit den Fortschritt beim Thema Nachhaltigkeit als gesichert an.

Sinkender Ölverbrauch und steigende Nachhaltigkeit

Parallel sinkt der weltweite Ölverbrauch: Berechnungen der Agentur sagen für 2030 eine Reduktion des täglichen Ölbedarfs von 5 Millionen Barrel durch die Elektromobilität vorher. "Elektrofahrzeuge sind eine der treibenden Kräfte in der neuen globalen Energiewirtschaft, die sich rasch entwickelt – und sie bewirken einen historischen Wandel in der Automobilindustrie weltweit", so IEA-Direktor Fatih Birol. „Die Trends, die wir beobachten, haben erhebliche Auswirkungen auf die weltweite Ölnachfrage. Der Verbrennungsmotor ist seit über einem Jahrhundert konkurrenzlos, aber Elektroautos ändern den Status quo. Bis 2030 werden sie den Bedarf an Öl um mindestens 5 Millionen Barrel Öl pro Tag reduzieren. Autos sind dabei nur die erste Welle: Elektrische Busse und Lastwagen werden bald folgen."

Interessant ist auch die historische Entwicklung: 2021 betrug der durchschnittliche Tagesverbrauch laut Statista rund 2,12 Millionen Barrel Erdöl, was etwa 2,2 Prozent des weltweiten Erdölkonsums entspricht. Allerdings war im Jahr 1979 der deutsche „Öldurst“ mit über 3,1 Millionen täglichen Barrel noch höher.

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