Wie nachhaltig sind Lithiumbatterien?

Die Automobilbranche steht angesichts der Ziele der Bundesregierung vor einem enormen Wandel: Bis zum Jahr 2030 sollen 15 Millionen Elektrofahrzeuge auf Deutschlands Straßen fahren. Sie spielen eine zentrale Rolle bei der Erreichung der Klimaziele. Leistungsfähige und nachhaltige Batterien sind dabei der Schlüssel für eine erfolgreiche Umsetzung und für die Zukunft der Elektromobilität. Doch wie nachhaltig sind die Batterien, die für Elektroautos benötigt werden?

Batterien für E-Autos werden zum überwiegenden Teil aus l Lithium hergestellt. Das leichteste Metall überhaupt zeichnet sich durch eine hohe Energiedichte und Langlebigkeit aus und spielt deshalb eine wichtige Rolle bei der Energiewende. Die Nachfrage steigt durch den Boom der Elektromobilität stärker und schneller als erwartet, sodass es zu globalen Engpässen kommt. Projekte zur Lithiumgewinnung brauchen oft mehrere Jahre für die Entwicklung. Zugleich sind sie angesichts der Belastungen durch die Wasserversorgung und die Zerstörung von Landschaften durch Tagebaue oft umstritten. Hinzu kommt: Lithium wird vor allem in Ländern wie Bolivien, Chile und Argentinien abgebaut. Die Arbeitsbedingungen in den Minen sind dort oft besonders schlecht, häufig kommt es zu Verstößen gegen Menschenrechte.

Immer mehr Unternehmen setzen deshalb auf den Einsatz von Recycling-Materialien und die Entwicklung von neuen Technologien. Ziel: den Energieverbrauch bei der Herstellung von Lithiumbatterien reduzieren. Rohstoffexperten und Umweltverbände fordern darüber hinaus eine möglichst effiziente Nutzung von Lithium und Batterien: Der Bau von schweren E-Autos mit möglichst großen Batterien sei nicht nachhaltig. Stattdessen sollten leichtere Fahrzeuge mit Batterien vorrangig verkauft und diese Fahrzeuge von möglichst vielen Menschen zum Beispiel durch Carsharing genutzt werden.