03.01.2024
E-Mobilität: Im Erzgebirge liegen enorme Mengen des wichtigen Batterie-Rohstoffes unter Tage.
Autor: Udo Heberer, Frankfurt am Main
03.01.2024
E-Mobilität: Im Erzgebirge liegen enorme Mengen des wichtigen Batterie-Rohstoffes unter Tage.
Autor: Udo Heberer, Frankfurt am Main
Lösung für das Batterieproblem bei E-Autos? Im sächsischen Zinnwald im Erzgebirge liegen nach Schätzungen bis zu 125.000 Tonnen Lithium unter Tage. Dieser Schatz hat einen Gegenwert von vier Milliarden Euro und wäre ein wichtiger Erfolgsfaktor für die nachhaltige Verkehrswende. Die Lithium-Adern ziehen sich durch das Bergwerk der Zinnwald-Lithium GmbH.
"Wir haben hier genug Lithium für 200.000 Elektroautos pro Jahr ", rechnet Unternehmenschef Torsten Bachmann vor. Mit der vorhandenen Lagerstätte könnte die Mine über 30 Jahre lang arbeiten. Bachmann weiter: "Wir haben eine steigende und gesicherte Nachfrage, wir würden 300 Jobs in die Gegend holen und natürlich hier auch Steuern zahlen."
Allerdings: Das Gestein enthält nur einen Anteil von etwa 0,35 Prozent Lithium. Bei diesem Gehalt müsste für einen handballgroßen Lithiumbrocken ein Kubikmeter Felsen mit einem Gewicht von 1,7 Tonnen abgebaut werden. Der entstehende Abraum lässt sich sicher nicht vollständig an die Baubranche weitergeben.
Konzepte für den Abbau gesucht
Die Zinnwald-Lithium GmbH denkt als Lösung an eine Halde. Diese hätte allerdings die Ausmaße von 120 Fußballfeldern oder etwa 60 Hektar. Dieser Plan könnte jedoch auf den Widerstand der betroffenen Bevölkerung stoßen. Daher besteht auch die Idee, den Abraum in bereits durch den historischen Bergbau entstandenen Hohlräumen wieder zu verfüllen. Das bliebe an der Oberfläche weitgehend unbemerkt und wäre gut für Natur und Umweltschutz.
Egal wie eines Tages das Oberbergamt entscheidet: Aus Geologensicht ist die größte Lagerstätte Europas durchaus interessant und der Fels geeignet für den Abbau. Allerdings liegt dem Oberbergamt noch kein Abbauantrag vor. Wichtig für die Zukunft wird also sein, ob sich die Zinnwald-Lithium GmbH und die Bevölkerung auf einen Kompromiss einigen können.