20.12.2023
Die Volksrepublik beschränkt Export von Batterie-Rohstoff Graphit ein.
Autor: Udo Heberer, Frankfurt am Main
20.12.2023
Die Volksrepublik beschränkt Export von Batterie-Rohstoff Graphit ein.
Autor: Udo Heberer, Frankfurt am Main
Die Volksrepublik China ist der weltweit größte Produzent von Graphit und schränkt den Export seit dem 1. Dezember deutlich ein. Damit wird die Produktion von Batterien für E-Autos erschwert, weil Graphit quasi in allen Autobatterien verwendet wird. China verarbeitet selbst mehr als 90 Prozent der weltweiten Vorkommen. Großabnehmer des Rohstoffes sind Japan, Indien, Südkorea und die USA.
Peking fordert nunmehr eine Ausfuhrgenehmigung für Graphitprodukte von den Exporteuren. Als Gründe für diese Vorgaben nennt das Handelsministerium die Sicherheit und Stabilität der globalen Liefer- und Industriekette, die nationale Sicherheit und Interessen. Gerichtet sei die Entscheidung aber nicht gegen ein bestimmtes Land.
Export-Beschränkungen auch für Gallium und Germanium
Das neue Embargo ist vergleichbar mit Beschränkungen, die seit dem 1. August den Export der Metalle Gallium und Germanium limitieren, die wichtig für die Herstellung von Halbleitern sind. Die Folge: Die Ausfuhr dieser Metalle wurde stark eingeschränkt – und die Preise stiegen weltweit. Experten sehen in der neuerlichen Drosselung eine Reaktion auf die US-Sanktionen im Technologiesektor. Zudem missfällt den Machthabern die Haltung der EU-Kommission: Die Gemeinschaft sieht die europäische Autobranche durch billige E-Autos aus China in Gefahr und prüft Anti-Dumping-Zölle.
„Für die international eng vernetzte deutsche Wirtschaft ist es unerlässlich, dass der freie Warenaustausch gerade von kritischen Rohstoffen weltweit gesichert ist“, sagte dazu der Außenwirtschaftschef der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK), Volker Treier. „Die deutschen Unternehmen sehen daher zunehmenden Protektionismus wie neue Exportbeschränkungen mit großer Sorge.“