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Wie entwickelt sich die Elektromobilität 2023?

E-Mobilität

02.03.2023

Sechs interessante Thesen zur weiteren Entwicklung.

Autor: Udo Heberer, Frankfurt am Main

Wie sieht die Zukunft elektrischer Antriebe in diesem Jahr aus? Eine Expertenrunde hat jetzt mit sechs lesenswerten Thesen wichtige Antworten auf diese Frage gegeben. Das Team geht davon aus, dass sich die Elektromobilität rasant weiterentwickeln wird. Die Experten: Christopher Hecht, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Elektrochemische Energiewandlung und Speichersystemtechnik der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule in Aachen. Jan Figgener als Abteilungsleiter des Lehrstuhls und Prof. Dr. Dirk Uwe Sauer als Leiter.

Die sechs Thesen im Überblick

 1. Die vollelektrische Mobilität wird sich gegenüber hybriden Fahrzeugen weiter durchsetzen. Antriebe mit der Kombination von zwei Technologien waren als Zwischenlösung erforderlich, da sie Reichweiten hatten, die vor einiger Zeit bei vollelektrischen Autos noch nicht möglich waren. Doch das hat sich längst geändert: E-Autos der neuesten Generation haben beachtliche Reichweiten und geringere Ladezeiten.

2. Der Trend geht eindeutig in Richtung der Schnellladung: Sehr viele moderne Elektrofahrzeuge verfügen über die Möglichkeit der Schnellladung. Das entsprechende Netz an Ladestationen wird aktuell ausgebaut.

3. Bidirektionale Anwendung wird zum Massenphänomen: Die technischen Voraussetzungen für den Breiteneinsatz sind vorhanden. Dadurch werden E-Autos auch zu Batteriespeichern. Tagsüber wird mit Photovoltaik (PV) geladen und nachts – wenn die PV nicht arbeitet - wieder ans Netz abgegeben.

4. Intelligentes Laden ist gefragt: Die Devise heißt: Laden, wenn viel Energie relativ günstig verfügbar ist. Etwa dann, wenn große Energiemengen aus Sonne, Wind oder Wasserkraft ins Netz eingespeist werden. Dadurch wird das Aufladen deutlich günstiger. Um diese Schwankungen nutzen zu können, müssen allerdings noch dynamische Stromtarife und entsprechende Stromzähler zur Verfügung gestellt werden.

5. Der Lastverkehr wird elektrisch: Der Masterplan „Ladeinfrastruktur II“ sieht vor, dass auch die Logistik auf Strom umgestellt wird. Die Entwicklung und die Vorarbeiten laufen.

6. Wettbewerb schafft mehr Auswahl: Die Zahl an Marken, Modellen, Typen und Fahrzeugklassen hat gerade in jüngster Zeit deutlich zugenommen. Auffällig bei den deutschen Herstellern ist allerdings, dass vergleichsweise wenige Klein- und Kompaktwagen angeboten werden.

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