02.02.2023
Wer kein Eigenheim besitzt, hat oftmals keine Lademöglichkeit fürs E-Auto.
Autor: Udo Heberer, Frankfurt am Main
02.02.2023
Wer kein Eigenheim besitzt, hat oftmals keine Lademöglichkeit fürs E-Auto.
Autor: Udo Heberer, Frankfurt am Main
Wer sein E-Auto aufladen möchte und in einem Mehrfamilienhaus wohnt, kann dies in Deutschland häufig nicht in der Tiefgarage oder auf dem Parkplatz – egal, ob er Mieter oder Eigentümer ist. In größeren Objekten gibt es noch viel zu wenige Lademöglichkeiten für E-Autos. Das ergab eine Umfrage des ADAC unter 916 Unternehmen der Wohnungswirtschaft in elf deutschen Großstädten, an der sich letztlich 250 Firmen beteiligten.
Natürlich lässt sich das Laden zu Hause im Eigenheim viel leichter als in Mehrfamilienhäusern realisieren. Dennoch sind die Zahlen ernüchternd: 82 Prozent der Mehrfamilienhäuser bieten keine Lademöglichkeit. Gerade einmal 18 Prozent der Mehrfamilienhäuser mit mehr als zehn Stellplätzen verfügen demnach über einen Stromanschluss – aber nur knapp die Hälfte der Anbieter stellt eine leistungsstarke Ladesäule oder Wallbox zur Verfügung. Im Vergleich zur ersten ADAC-Umfrage 2019 haben die Lademöglichkeiten zwar etwas zugenommen. Erfreulich: Fast die Hälfte der Stromanschlüsse nutzen der Umfrage zufolge Ökostrom.
Beim Ausbau der Elektromobilität hat die private Lademöglichkeit eine Schlüsselrolle. Schließlich soll gerade in den Städten die Elektromobilität die Emissionen senken und für bessere Luft sorgen. Allerdings wohnen die Menschen in urbanen Regionen deutlich häufiger in Mehrfamilienhäusern als in ländlichen Regionen. Der Nachteil: In der Stadt sind Tiefgaragen oder Stellplätze häufig nicht oder unzureichend mit Lademöglichkeiten für E-Autos versorgt.
Weiteres Ergebnis der Umfrage: Das Bewusstsein für einen dringend notwendigen Ausbau der Ladeinfrastruktur ist auch bei den Wohnungsbau-Unternehmen gestiegen. Nur ein Viertel ist nicht sicher, ob sie Lademöglichkeiten schaffen sollten. Vor drei Jahren war das noch die Hälfte. Den Ausbau der Ladeinfrastruktur plant fast ein Drittel der Unternehmen, die bisher nur Objekte ohne Lademöglichkeit im Portfolio haben.