16.01.2024
CO2-Ausstoß von Schiffen soll sich bis 2050 im Vergleich zu 2008 mindestens halbieren.
Von Udo Heberer, Frankfurt am Main
16.01.2024
CO2-Ausstoß von Schiffen soll sich bis 2050 im Vergleich zu 2008 mindestens halbieren.
Von Udo Heberer, Frankfurt am Main
Die maritime Wirtschaft möchte muss nach den Plänen der Vereinten Nationen nachhaltiger werden und ihren C02-Ausstoß bis 2050 mindestens halbieren. Der weltweite Schiffstransport befördert zwar 80 Prozent der Handelsgüter –und ist jährlich für den Ausstoß einer Milliarde Tonnen CO2 verantwortlich. Unter den Abgasen und den damit verbundenen Gesundheitsgefahren leiden besonders die Bewohner von Hafenstädten oder engen Passagen. Deshalb wird beispielsweise in Norwegen diskutiert, ob die Fjorde nur noch elektrisch befahren werden dürfen. Schließlich gelten elektrische Antriebssysteme auch bei Schiffen als zukunftsfähig. In der Binnenschifffahrt bietet sich die umweltschonende Alternative zum Öl schon heute an – die Seeschiffe werden folgen. Denn der Batteriebetrieb ist deutlich günstiger als Öl und Marinediesel. Aus diesem Grund sind sich viele Experten einig, dass der Absatz für vollelektrische und hybride Schiffe weltweit wachsen wird.
Noch gelten Schiffe aufgrund ihres meist konventionellen Antriebs als umweltschädlich. Ein einziges großes Schiff stößt so viel CO2 aus wie 70.000 Autos, so viel Stickoxid wie zwei Millionen Autos und Feinstaub sowie krebserregende Partikel wie 2,5 Millionen Autos. Damit sind Schiffe allein für 18 bis 30 Prozent der globalen Stickoxidemissionen verantwortlich.
Denn die meisten Container- und Kreuzfahrtschiffe sowie Öltanker und Frachter nutzen schweres Dieselöl. Davon verbrauchen sie enorme Mengen: Die weltweit 90.000 Schiffe verbrennen zusammen 370 Millionen Tonnen Treibstoff im Jahr – und produzieren dabei 20 Millionen Tonnen Schwefeloxid. In der Binnenschifffahrt sieht es etwas günstiger aus: Hier wird Schiffsdiesel als Treibstoff verwendet. Doch auch bei den Binnenschiffen werden gefährliche Stickoxide ausgestoßen.
Diese Abgase verursachen verheerende Schäden. Das Weltklima verändert sich, die Meere werden saurer, die Gesundheit der Menschen wird gefährdet. Deshalb hat die Internationale Seeschifffahrts-Organisation bereits im April 2018 eine drastische Reduzierung der Emissionen beschlossen. Die UN-Organisation und ihre 173 Mitgliedsstaaten wollen den CO2-Ausstoß der Schiffe bis 2050 im Vergleich zu 2008 mindestens halbieren. Erste Schritte dazu: Seit März 2018 muss der Kraftstoffverbrauch aller Schiffe protokolliert werden und seit 2020 darf nur noch Treibstoff verbrannt werden, der höchstens 0,5 Prozent Schwefel enthält.