27.04.2023
E-Books und Buchtausch als Alternative zum Neukauf.
Von Christina Laible, Frankfurt am Main
27.04.2023
E-Books und Buchtausch als Alternative zum Neukauf.
Von Christina Laible, Frankfurt am Main
Bücher erleben durch die sozialen Medien gerade einen regelrechten Hype. Unter dem Hashtag #BookTok erzählen Lesebegeisterte auf TikTok von ihren neuesten Büchern, ihrem SuB (Stapel ungelesener Bücher) oder Rezensieren aktuelle Werke. In vielen Buchhandlungen gibt es mittlerweile sogar ganze Aufsteller, bei denen sich die gerade gehypten #BookTok Bücher finden lassen. Sicherlich wird dieser Trend auch auf der Leipziger Buchmesse aufgegriffen, die diese Woche (27. bis 30. April) stattfindet.
Auch die Frage der Nachhaltigkeit dürfte die Branche weiter beschäftigen. Bereits Im Juli 2022 wurde deshalb der Börsenverein des Deutschen Buchhandels die IG Nachhaltigkeit
gegründet. Dort überlegt sich die Branche, wie sie nachhaltiger werden kann. Beispielsweise durch nachhaltigere Herstellungsprozesse in Verlagen oder umweltfreundlichen Lösungen für Logistik und Verpackung in Zwischenbuchhandel und Buchhandel. Ihr Ziel ist es konkrete Handlungsempfehlungen für kleinere und mittlere Unternehmen zu erstellen.
Denn Bücher verbrauchen enorme Ressourcen: Allein bei der Produktion von zehn Büchern mit 200 Seiten fallen etwa elf Kilogramm CO2 an, hat Carl-Otto Gensch vom Öko-Institut e.V. berechnet. Rund zwei Kilo ließen sich einsparen, wenn zumindest auf recyceltes Papier zurückgegriffen wird. Hinzu kommt, dass viele Verlage mittlerweile in Ungarn oder China drucken lassen. So entstehen lange Transportwege, die die CO2-Bilanz ebenfalls nach oben treiben. Auch nicht zu vergessen: Bücher werden lange in großen Hallen gelagert und oft auch mehrfach von einem Lager in ein anderes transportiert, damit Kunden ihr neues Buch bereits am nächsten Tag in den Händen halten können
E-Books und Buchtausch als Alternative
E-Book-Reader werden in diesem Zusammenhang immer wieder genannt. Denn der CO2-Ausstoß ist bei der Produktion von E-Books geringer. Allerdings werden für die Herstellung des Geräts wiederum wertvolle Ressourcen wie Edelmetalle oder umweltbelastende Chemikalien benötigt. Zudem werden die Geräte meist in Asien hergestellt. E-Book-Reader lohnen sich aus ökologischer Sicht daher erst nach einigen Jahren konstanter Nutzung.
Wer also gerne liest und etwas für die Umwelt tun möchte, sollte entweder viele Titel auf seinem Gerät lesen oder sich gebrauchte Bücher anschaffen. Denn wer gebrauchte Bücher liest, verteilt den Ressourcenaufwand auf mehrere Leser. Warum also nicht einmal die örtliche Bücherei oder den nächsten Bücherschrank aufsuchen und dort stöbern? Alternativ lassen sich gebrauchte Bücher nicht nur auf dem Flohmarkt, sondern auch auf diversen Internetplattformen kaufen und verkaufen. Auch öffentlich zugängliche Bücherschränke zum kostenlosen Tauschen etablierten sich in immer mehr hessischen Städten und Gemeinden.