15.11.2024
Studie zur nachhaltigen Transformation der DAX-Konzerne.
15.11.2024
Studie zur nachhaltigen Transformation der DAX-Konzerne.
Zwölf DAX-Unternehmen haben bei der Neuauflage der Klimastudie von Union Investment gute bis sehr gute Ergebnisse erreicht. In der Untersuchung werden langfristige CO2-Reduktionsziele, die Verankerung von Klimaaspekten in der Vorstandsvergütung und die tatsächliche CO2-Reduktion der Unternehmen seit dem Jahr 2018 analysiert. Die Studie testiert den Unternehmen zwar Fortschritte bei der Klimafitness – es gibt aber weiterhin Nachzügler. „Der DAX wird grüner, aber das Transformationstempo muss sich bei einigen Unternehmen deutlich steigern“, sagt Dr. Henrik Pontzen, Chief Sustainability Officer von Union Investment. „Als aktiver Investor unterstützen und forcieren wir den Wandel, indem wir in glaubwürdige Transformation investieren und den Dialog mit den Unternehmen verstärken.“
Analysiert wurden die im Oktober 2024 im DAX gelisteten Unternehmen. Die Ergebnisse sind denen aus dem vergangenen Jahr gegenübergestellt worden, als die Studie von Union Investment erstmals durchgeführt wurde. Mit Blick auf die Ambitionen bei der CO2-Reduktion standen erneut die langfristigen Ziele für die gesamte Wertschöpfungskette der Unternehmen im Fokus (Scope 1 bis 3). Denn nur die zusätzliche Einbeziehung der Emissionen aus Vorleistungsgütern und der Endnutzung der Produkte (Scope 3) ermöglicht eine ganzheitliche Perspektive auf die Klimastrategien der DAX-Unternehmen. Daneben wurden Klimaanreize in der Vorstandsvergütung, die realisierte absolute CO2-Reduktion seit 2018, ein spezieller Scope 3-Faktor sowie das Verhältnis von Umsatzwachstum und Emissionen als Effizienzkriterium analysiert. Mithilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) wurde zudem eine Prognose erstellt und in die Bewertung einbezogen, inwiefern eine ausreichende CO2-Reduktion bei den einzelnen Unternehmen im Jahr 2024 wahrscheinlich ist.
Große Spreizung zwischen Vorreitern und Nachzüglern
Die Studie zeigt, dass die Transformation der deutschen Wirtschaft in vollem Gange ist. Allerdings ist die Spreizung weiterhin hoch. Wie im Vorjahr schneiden insgesamt zwölf Unternehmen gut bis sehr gut ab. Die Unternehmen der Spitzengruppe zeichnen sich dadurch aus, dass sie in nahezu allen Dimensionen punkten. 13 Unternehmen bilden laut der Studie von Union Investment die Nachzügler in Sachen Dekarbonisierung.
Reduktionsziele werden ambitionierter
Immerhin geht es laut Union Investment beim Thema CO2-Reduktionsziele voran: Elf Unternehmen haben sich über die gesamte Wertschöpfungskette ein so ambitioniertes Ziel gesetzt, dass der Pfad schon heute dem deutschen Klimaschutzgesetz (Klimaneutralität bis 2045) entspricht. Im vergangenen Jahr waren es lediglich sieben Konzerne. Weitere 17 Unternehmen erfüllen die EU-Vorgaben der Klimaneutralität bis zum Jahr 2050 – im Vorjahr waren es nur zwölf.
Klimaanreize in der Vorstandsvergütung müssen stimmen
Die richtige Anreizstruktur in der Vorstandsvergütung hilft laut Union Investment den Unternehmen, ambitionierte Klimaziele zu erreichen. Nahezu alle DAX-Mitglieder haben demnach Klimaaspekte in den Vergütungssystemen ihrer Vorstandsvorsitzenden verankert. Allerdings bestehen große Unterschiede zwischen den Unternehmen.
Fortschritte bei Emissionsreduktion
Insgesamt zeigt die Analyse der CO2-Reduktion Fortschritte im Vergleich zum Vorjahr: 33 Unternehmen (Vorjahr: 30) haben ihre Scope 1- und 2-Emissionen zwischen 2018 und 2023 gesenkt. 19 Unternehmen (Vorjahr: 14) verringerten ihre Emissionen sogar schnell genug, um damit das Pariser 1,5 Grad-Ziel zu erreichen.
Quelle: Union Investment; Stand der Information: 11. November 2024