Sanierung einfach erklärt- iStock/deepblue4you

Sanierung einfach finanziert

24.05.2024

Fördergelder erleichtern die Modernisierung des Eigenheims.

Autor: Christian Dose, Frankfurt am Main

 

Die Sanierung eines bestehenden Gebäudes kann kräftig ins Geld gehen. Doch Sanierungsmaßnahmen helfen Eigentümern dabei, die Energieeffizienz ihres Eigenheims zu verbessern und so laufende Kosten zu senken. Gut zu wissen, welche Finanzierungsmöglichkeiten Sanierungswillige haben. Thomas Billmann, Modernisierungsberater bei Schwäbisch Hall, erklärt, welche Optionen es gibt und wann sie sich lohnen.

Sanierungskredit ermöglicht schnellen Start

Wer die geplante Sanierung nicht auf die lange Bank schieben will, kann einen zweckgebundenen Sofortkredit in Anspruch nehmen. Zweckgebunden deshalb, weil das Geld nur für die Sanierung verwendet werden darf.

Der Kredit wird in der Regel nur an Eigentümer vergeben und durch einen Grundbucheintrag gesichert. „Das hat den Vorteil, dass durch die Sanierung nicht nur der Immobilienwert steigt, sondern Kreditnehmer durch die Absicherung im Grundbuch oft auch günstigere Zinsen erhalten“, weiß Thomas Billmann. Unter bestimmten Voraussetzungen erhalten Eigentümer ein Sanierungsdarlehen von bis zu 50.000 Euro aber auch ohne Eintragung einer Grundschuld. So sparen Kreditnehmer die Grundbuchkosten und profitieren zusätzlich vom Zinsvorteil des Sanierungsdarlehens in Höhe von 0,25 Prozent.

Fachberatung oftmals Voraussetzung für Förderung

Eine erhebliche finanzielle Stütze bei der Sanierung kann die staatliche Förderung sein. „Doch viele der Mittel aus der Bundesförderung für effiziente Gebäude setzen die Beratung durch einen zertifizierten Energieberater voraus – um sicherzustellen, dass die geplanten Maßnahmen den energetischen Anforderungen entsprechen und damit förderfähig sind. Erst dann kann mit der Sanierung begonnen werden“, erklärt der Experte.

BAFA: Zuschüsse für die Sanierung von Wohngebäuden

Eigentümer können bei Einzelmaßnahmen an der Gebäudehülle Unterstützung vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) erhalten. Dazu gehören die Dämmung von Außenwänden und Dachflächen, der Fenstertausch sowie der Wärmeschutz. Die Förderung sieht einen Grundfördersatz von 15 Prozent der Ausgaben bei einem Mindestinvestitionsvolumen von 300 Euro brutto vor. Die maximale Fördersumme beträgt 30.000 Euro pro Wohneinheit.

Die oben genannten Konditionen gelten auch für Maßnahmen im Bereich der Anlagentechnik (außer Heizung). Gefördert wird der Einbau von Technik zur Steigerung der Energieeffizienz. Dazu gehören unter anderem raumlufttechnische Anlagen oder Systeme zur Betriebs- und Verbrauchsoptimierung.

Im Rahmen der Heizungsoptimierung unterstützt das BAFA beispielsweise den Austausch von Heizungspumpen und den Einbau von Flächenheizungen und Wärmespeichern. Voraussetzung für die Förderung ist, dass die bestehende Heizung älter als zwei Jahre und im Falle einer Öl- oder Gasheizung nicht älter als zwanzig Jahre ist. Der Fördersatz beträgt 15 Prozent der förderfähigen Ausgaben – letztere dürfen 30.000 Euro pro Wohneinheit nicht überschreiten.

Das BAFA fördert auch energetische Fachplanungs- und Baubegleitungsleistungen, sofern eine der oben genannten Förderungen beantragt wird. Der Fördersatz für diese Fachleistungen beträgt 50 Prozent der förderfähigen Ausgaben, die auf eine Obergrenze von 5.000 Euro für Ein- und Zweifamilienhäuser gedeckelt sind.

KfW: Kredite und Zuschüsse für die energetische Sanierung

Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) unterstützt die Sanierung und den Kauf frisch sanierter Effizienzhäuser (Förderkredit Nr. 261). Gefördert werden alle Maßnahmen, die zu einer Effizienzhaus-Stufe 85 oder besser führen. Beim Kauf einer frisch sanierten Immobilie kann die KfW-Förderung für weitere Sanierungsmaßnahmen beantragt werden, wenn die Kosten gesondert ausgewiesen werden. Bei einem effektiven Jahreszins ab 2,19 Prozent gibt es bis zu 150.000 Euro pro Wohneinheit für Sanierung und Kauf.

Auch die Finanzierung von Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien wird gefördert (KfW-Förderkredit Nr. 270) . Mit einem effektiven Jahreszins ab 5,21 Prozent unterstützt der Kredit vor allem Investitionen in Photovoltaik-, Wind- und Wasserkraftanlagen, ebenso Batteriespeicher.

Eine zusätzliche finanzielle Unterstützung für bereits durch KfW oder BAFA bezuschusste Sanierungsmaßnahmen bietet der sogenannte Ergänzungskredit (Nr. 358, 359). Bei einem effektiven Jahreszins ab 0,01 Prozent wird ein Kredit von bis zu 120.000 Euro pro Wohneinheit gewährt. Die Zusage des ersten Zuschusses darf allerdings nicht länger als zwölf Monate zurückliegen.

Neue, klimafreundliche Heizungsanlagen werden finanziell unterstützt (Zuschuss Nr. 458). Bei einem Einfamilienhaus können die förderfähigen Kosten bis zu 30.000 Euro betragen. Bei einer Erstattung von bis zu 70 Prozent der förderfähigen Kosten sind das 21.000 Euro. Gefördert werden die Anschaffung und der Einbau von Solarthermieanlagen, Biomasseheizungen, Wärmepumpen sowie Brennstoffzellen- und Wasserstoffheizungen.

Für die Zukunft vorsorgen? Mit dem Bausparvertrag sanieren

Wer plant, seine Immobilie erst in einigen Jahren zu sanieren, kann schon jetzt finanzielle Vorsorge treffen. Mit einem Bausparvertrag kann frühzeitig mit dem Sparen begonnen werden. Ist der Vertrag zuteilungsreif, besteht die Möglichkeit, ein zinsgünstiges Darlehen aufzunehmen. „Schneller und günstiger kommen Verbraucher an ihr Finanzierungsziel, wenn sie zusätzlich staatliche Fördermittel in Anspruch nehmen. Denn: Der Staat unterstützt die Finanzierung baulicher Maßnahmen mit einem Bausparvertrag durch Förderungen wie Wohn-Riester, Wohnungsbauprämie und Arbeitnehmersparzulage“, betont Billmann.

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