Immobilienbesitzer sollten eine nachhaltige, energetische Sanierung vorab gut kalkulieren. - iStock/skynesher

Wie teuer ist eine Modernisierung?

04.04.2023

Mit diesen Kosten sollten Immobilienbesitzer kalkulieren.

Autor: Christian Dose, Frankfurt am Main

 

Viele Hausbesitzer spielen mit dem Gedanken, Dach und Fassade zu sanieren oder den Wärmeverlust zu reduzieren. Stellt sich die Frage: Wie lassen sich die Kosten für kleinere und größere Renovierungsvorhaben berechnen? Einen Überblick gibt Thomas Billmann, Modernisierungsberater bei Schwäbisch Hall. Bei der Planung der Renovierung müssen die Bausubstanz, das geplante Konzept, erforderliche Genehmigungen und die Wohnfläche berücksichtigt werden – so lässt sich ein erster Überblick verschaffen.

Renovierung im Außenbereich

Mehr als 20 Prozent der Wärme in einem Einfamilienhaus gehen über das Dach verloren – eine Wärmedämmung, insbesondere des Dachs, kann hier Abhilfe schaffen. Für ein intaktes Dach bietet sich eine Zwischen- oder Untersparrendämmung an. Hat das Dach Schäden, ist eine effektive, aber teurere Aufsparrendämmung erforderlich. Pro Quadratmeter Dachfläche fallen rund 140 Euro für die günstige und 250 Euro für die teure Variante an. Die gute Nachricht: Der Staat fördert eine Dachdämmung mit bis zu 10.000 Euro.

Ein Dachausbau erschließt nicht nur ungenutzten Raum, sondern steigert auch die Energieeffizienz. Die erforderlichen Maßnahmen hängen von der geplanten Nutzung und dem Zustand des Dachgeschosses ab. Hausbesitzer sollten mit bis zu 1.200 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche kalkulieren. Handelt es sich um energetische Maßnahmen, gibt es Unterstützung vom Staat.

Auch mit einer Außendämmung sparen Eigentümer Heizkosten ein. Hier bieten sich ein Wärmedämmverbundsystem oder eine Vorhangfassade mit Dämmung an. „Wichtig: Ein Sachverständiger muss das Projekt begleiten, damit die staatliche Förderung von bis zu 60.000 Euro pro Jahr genutzt werden kann“, erklärt Billmann.

Im Anschluss an eine Außendämmung ist häufig ein neuer Außenanstrich nötig. Silikat- oder Siloxan-Produkte sind wasserabweisend und stellen die Wetterbeständigkeit des Gebäudes sicher. Die Kosten für einen solchen Außenanstrich liegen bei ungefähr 35 Euro pro Quadratmeter. „Eigenleistung lohnt sich hier eher nicht“, weiß der Experte. „Für ein gutes Ergebnis braucht es ein stabiles Gerüst und reichlich Übung.“

Renovierung im Inneren

Ein Fenstertausch ist nach 20 bis 30 Jahren meist unerlässlich. Die Kosten richten sich nach Art, Größe, Verglasung und Anzahl der Fenster. Ist die Isolierung der Rahmen noch intakt, reicht es mitunter, die Fensterflügel auszutauschen oder die Verglasung zu erneuern. Je nach Beschaffenheit liegen die Kosten bei einem 1,5 Quadratmeter-Holzfenster ab 650 Euro plus Einsetzen und Abdichten.

Eine Badrenovierung ist oft ein wesentlicher Teil der Modernisierung. Statt der teuren Komplettsanierung ist es oft günstiger, nur Fliesen, Sanitärmöbel oder Dusche auszutauschen. Hier liegt der Preis zwischen 1.000 und 3.500 Euro pro Quadratmeter. Eine barrierefreie Umgestaltung ist teurer, wird aber von der KfW gefördert.

„Bei der Kostenkalkulation neuer Bodenbeläge spielen der zu entfernende Belag, das gewünschte Material und der Untergrund eine Rolle“, erklärt Billmann. Neben den Kosten für die Verlegung sollten Eigentümer Kosten von sieben Euro je Meter für zum Beispiel Fußbodenleisten aus Holz einplanen.

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