19.11.2021
Online-Shopping ist bequem, die Auswahl groß. Dennoch sollten sich Verbraucher bewusst sein, dass der spontane Internetkauf nachts um drei eine echte Belastung für die Umwelt ist.
Von: Christina Laible
19.11.2021
Online-Shopping ist bequem, die Auswahl groß. Dennoch sollten sich Verbraucher bewusst sein, dass der spontane Internetkauf nachts um drei eine echte Belastung für die Umwelt ist.
Von: Christina Laible
Bereits seit Jahren boomt der Online-Handel, doch der Lockdown während der Corona-Pandemie hat das Einkaufen über das Internet noch attraktiver gemacht. Das führt zu einem 240 Prozent höheren CO2-Ausstoß im Vergleich zum stationären Handel. In Zeiten, in denen weltweit versucht wird, die CO2-Bilanz zu reduzieren, für manche Verbraucher ein echter Denkanstoß. Besonders die sogenannten Wunsch-Zustellungen und Same-Day-Lieferungen, die meist durch private Kuriere abgedeckt werden, führen zu einer schlechten Öko-Bilanz.
Retouren sind größter Treiber für eine schlechte Umweltbilanz
Größter Treiber sind jedoch Retouren. Fast jedes zweite Paket wird bei Bekleidungskäufen über das Internet wieder an den Händler zurückgeschickt. Spontanes Shopping sowie Einkäufe auf Rechnung verstärken diesen Effekt. Tag für Tag sind das knapp 800.000 Retouren, was rund 400 Tonnen CO2 oder 255 Autofahrten von Frankfurt nach Peking entspricht.
Darüber hinaus vernichten viele Online-Händler die zurückgeschickte Ware und stellen sie aus Zeit- und damit Kostengründen erst gar nicht mehr erneut in den Online-Shop ein. Solche Praktiken sollen künftig verboten werden. Ein entsprechender Gesetzesentwurf ist schon auf dem Weg.
Viele Kunden sind bei der Zustellung nicht zu Hause
Schuld an dem hohen CO2-Ausstoß haben auch die Kunden, die während der Zustellung nicht zu Hause sind. Viele Pakete werden dann am Folgetag noch einmal zugestellt oder von den Empfängern mit dem Privat-PKW von der Poststelle abgeholt. Das belastet die Umwelt gleich doppelt.
Wie man stattdessen nachhaltig einkauft
Wer umweltbewusst online einkaufen möchte, sollte nicht nachts um drei die trendige Hose bestellen. Vor allem, wenn man gar nicht sicher ist, ob man sie überhaupt gebrauchen kann, sollte man lieber den Einzelhandel vor Ort unterstützen. Dort kann der Kunde die neue Ware nicht nur anschauen und gegebenenfalls ausprobieren, sondern auch überlegen, ob er sie wirklich braucht. Wer dann noch mit dem Fahrrad oder den öffentlichen Verkehrsmitteln in die Stadt fahrt oder zu Fuß geht, entlastet die Umwelt zusätzlich. Sollte ein Online-Kauf doch einmal unvermeidbar sein, dann sollten Verbrauchen auf Lieferungen innerhalb weniger Stunden verzichten und Zustellmöglichkeiten wählen, bei denen sie im ersten Anlauf erreichbar sind.