Umweltfreundlich geht anders – zumindest auf den ersten Blick: Große Rechenzentren und mehr Funkmasten für den neuen Mobilfunkstandard 5G treiben den Stromverbrauch in die Höhe. Dabei sollte die Digitalisierung eigentlich im Kampf gegen die Klimakrise helfen. In Deutschland könnten laut Studien durch den Ausbau digitaler Technologien bis 2030 ganze 120 Millionen Tonnen CO2 eingespart werden. Und tatsächlich ist die Betrachtung des reinen Stromverbrauchs der Netzinfrastruktur alleine nicht aussagekräftig. Ein Beispiel: Wo früher mehrere LTE-Funktürme das steigende Datenvolumen bewältigen mussten, genügt heute ein 5G-Mast für den Datentransport. Das senkt den Energieverbrauch wieder.
Mobilfunkanbieter setzen deswegen auf den Ausbau von 5G. So können 3G und LTE abgeschaltet werden. Mobilfunkstandorte mit Photovoltaikanlagen auszustatten, kann ebenfalls helfen und CO2-Emissionen reduzieren. Der Anbieter Telefónica will bereits in diesem Jahr damit beginnen.
Smarte Telefonmasten sollen den Stromverbrauch im Sekundentakt erfassen, Störungen erkennen und damit eine vorrausschauende Wartung ermöglichen. Das ist keine Zukunftsmusik mehr, sondern längst im Einsatz.
Die Handy-Aufkaufprogramme der Mobilfunkanbieter verhelfen zusätzlich zu einer positiven Umweltbilanz. Sie erwerben alte Smartphones ihrer Kunden und führen sie der Wiederverwertung zu. Pro recyceltem Handy lassen sich bis zu 58 Kilogramm CO2 sparen. Bei geschätzten 206 Millionen Alt-Handys in Deutschland kommt da einiges zusammen.
Doch damit nicht genug. In Frankfurt gibt es bereits die erste 5G-Straßenlaterne. Zusammen mit dem Energieversorger Mainova betreibt Telefónica die smarte LED-Laterne, die nicht nur Licht in der Dunkelheit spendet, sondern auch ein Funkmast ist. So werden zwei Infrastrukturen sinnvoll kombiniert und der knappe Raum in der Stadt besser ausgenutzt.