Weiter hohes Interesse an grünen Investments

Weiter hohes Interesse an grünen Investments

MoneyTalk

20.09.2024

44 Prozent der Privathaushalte offen für nachhaltige Geldanlagen

44 Prozent der Haushalte in Deutschland investieren bereits grün oder können sich dies vorstellen. Das meldet die staatliche Förderbank KfW. Demnach steckt jeder siebte Haushalte in Deutschland (14 Prozent) sein Erspartes in nachhaltige Geldanlagen. Weitere 30 Prozent können sich vorstellen, das künftig zu machen. Das sind Ergebnisse einer repräsentativen Haushaltsbefragung, die KfW Research im Rahmen des KfW-Energiewendebarometers erhoben hat.

Zu nachhaltigen Geldanlagen zählen grüne Konten und Spareinlagen, nachhaltige Fonds und Wertpapiere sowie finanzielle Beteiligungen an Anlagen zur Erzeugung erneuerbarer Energien. Viele Haushalte zögern trotz grundsätzlicher Bereitschaft. Gründe dafür laut KfW: Neben fehlendem finanziellen Spielraum sind es vor allem Zweifel daran, ob ihr Geld wirklich klimafreundlich investiert wird (32 Prozent der betroffenen Haushalte). Weitere 19 Prozent geben laut KfW an, die Produkte nicht zu verstehen.

Hohes Potenzial für nachhaltige Investments

Privathaushalte sind mit einem Geldvermögen von zuletzt acht Billionen Euro ein wichtiger Akteur bei der Finanzierung der Klimawende. „Auch angesichts knapper öffentlicher Kassen ist der Beitrag privaten Kapitals zur Finanzierung der grünen Transformation hoch relevant“, sagte Dr. Fritzi Köhler-Geib, Chefvolkswirtin der KfW. „Die Ergebnisse der Befragung zeigen, dass viele Menschen in Deutschland bereit sind, im Rahmen ihrer Möglichkeiten Kapital in klimafreundliche Projekte zu lenken. Entscheidend ist aber, dass sie leichteren Zugang zu Informationen über nachhaltige Geldanlagen bekommen als bisher, insbesondere mit Blick auf den resultierenden Beitrag zum Klimaschutz“, so die KfW-Chefvolkswirtin.

53 Prozent der Haushalte können sich laut KfW nicht vorstellen, Geld in grüne Finanzanlagen zu investieren, drei Prozent sind unentschlossen. Darunter sind sehr viele Haushalte mit unterdurchschnittlichem Einkommen, die schlicht kein Geld zum Sparen und Anlegen haben. Mehr als 56 Prozent der Haushalte mit unterdurchschnittlichem Einkommen haben grundsätzlich keinen finanziellen Spielraum für eine Geldanlage. Schaut man sich nur die Haushalte an, die Geldvermögen haben, investieren laut KfW immerhin rund 23 Prozent bereits jetzt in nachhaltige Anlagen.

Junge Menschen besonders interessiert

Besonders interessiert an grünen Investments sind junge Menschen. Die Gruppe der 18- bis 30-Jährigen besitzt nach Angaben der KfW dreimal so oft nachhaltige Fonds und Wertpapiere wie die Gruppe der über 65-Jährigen (15 Prozent gegenüber 5 Prozent der Haushalte). Ein ähnliches Bild zeigt sich bei grünen Konten und Spareinlagen (7 Prozent gegenüber 2 Prozent). Etwas anders verhält es sich mit Beteiligungen an Anlagen zur Erzeugung erneuerbarer Energien (2 Prozent gegenüber 3 Prozent).

Mögliche Renditenachteile spielen für die Befragten nur eine untergeordnete Rolle bei der Entscheidung für oder wider eine nachhaltige Geldanlage. Allen Haushalten, die potenziell willens sind zu investieren oder schon investiert haben, wurde als Basisszenario eine Kapitalanlage von 10.000 Euro mit 3 Prozent Zinsen, also 300 Euro Ertrag im Jahr, vorgestellt. Danach waren 86 Prozent aller Haushalte bereit, auf 0,1 Prozentpunkte Rendite – also 10 Euro – zu verzichten, wenn ihre Anlage dafür nachhaltig ist. 74 Prozent würden auf 0,5 Prozentpunkte – also 50 Euro – und immerhin noch 57 Prozent auf 1,5 Prozentpunkte – also 150 Euro – verzichten.

„Mit den Privathaushalten in Deutschland gibt es einen relevanten potenziellen Investorenkreis für nachhaltige Geldanlagen, der durch geeignete Rahmenbedingungen seinen Beitrag zur grünen Transformation Deutschlands und der Welt leisten kann“, sagte KfW-Chefvolkswirtin Dr. Fritzi Köhler-Geib.

Hinweis:

Das KfW-Energiewendebarometer ist eine jährlich erscheinende haushaltsrepräsentative Befragung von in Deutschland ansässigen privaten Haushalten zu Entscheidungen und Einstellungen rund um das Thema Klimaschutz. In der aktuellen Befragung zum KfW-Energiewendebarometer 2024 wurden rund 6.000 Haushalte befragt. Weitere Informationen zum KfW-Energiewendebarometer finden Sie unter: www.kfw.de/energiewendebarometer

Quelle: KfW; Stand der Informationen: 13. August 2024

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