16.02.2024
Vermögen von ESG-Fonds in der EU weiter gestiegen
Autor: Christian Dose, Frankfurt am Main
16.02.2024
Vermögen von ESG-Fonds in der EU weiter gestiegen
Autor: Christian Dose, Frankfurt am Main
Das Vermögen nachhaltiger Fonds hat im vierten Quartal einen neuen Rekord erreicht. Grüne Fonds, gemäß der EU-Klassifizierung nach Artikel-8 und Artikel 9, legten beim Volumen um 1,7 Prozent auf 5,2 Billionen Euro zu. Damit stieg nach Angaben des Researchhauses Morningstar der Marktanteil dieser Fonds auf nahezu 60 Prozent – somit weisen in der EU nahezu 60 Prozent der in Fonds investierten Gelder Nachhaltigkeitsmerkmale auf. Der Anstieg des Vermögens dieser Fonds resultiert aus gestiegenen Kursen von Aktien- und Anleihen sowie der fortgesetzten Umklassifizierung von Fonds nach Artikel 6 in nachhaltige Fonds gemäß Artikel 8 und 9.
Ungeachtet des Rekordniveaus zogen Anleger 2023 auch Gelder aus nachhaltigen Fonds gemäß Artikel 8 ab. Gründe hierfür sind nach Ansicht der Experten eine höhere Präferenz für Staatsanleihen – unter anderem angesichts des makroökonomischen Umfeldes, gestiegener Zinsen und geopolitischer Risiken. Zudem könnten Investoren Vorbehalte gegenüber ESG-Investments angesichts der Diskussionen um Greenwashing haben sowie zudem generell einen defensiveren ESG-Ansatz verfolgen. Fonds nach Artikel 9 – also mit strengeren ESG-Regeln – sowie nach Artikel 6 hingegen konnten Nettozuflüsse vermelden.
Fonds nach Artikel 8 gemäß der Offenlegungsverordnung SFDR (Sustainable Finance Disclosure Regulation) gelten als „hellgrün“: Hier muss angegeben werden, dass in nachhaltige Anlagen investiert wird. Ziel ist es, ökologische oder soziale Aspekte zu fördern. Die Artikel 9-Fonds werden als „dunkelgrüne Produkte“ bezeichnet. Die Vorgaben sind strenger: Hier muss explizit in “nachhaltige Anlagen” investiert werden.