Haben Betontürme das Potenzial für die Energiewende?

Speicherung von Energie in neuem Blockspeicher

14.12.2022

Kann die innovative Turm-Technologie das Speicherproblem lösen?

Autor: Udo Heberer, Frankfurt am Main

Die Speicherung der erzeugten Energie stellt die Macher der Energiewende bislang noch vor große Herausforderungen. Eine neue Technik könnte das Problem lösen. Aktuell wird in der Schweiz der Prototyp eines Blockspeichers gebaut und getestet. Energie soll zukünftig in großen Zementblöcken speicherbar sein.

Der Betonspeicher des Unternehmens „Energy Vault“ aus Lugano macht sich die Schwerkraft zu Nutzen und funktioniert ähnlich wie ein Pumpspeicher in Wasserkraftwerken. Das Speichersystem besteht aus vertikal angeordneten, rund 35 Tonnen schweren Blöcken. Die Betontürme können Strom speichern und durch Bewegung der Blöcke auch selbst Energie erzeugen. Gesteuert wird das System je nach Bedarf durch eine eigene Software.

Das Speichervermögen des Prototyps beträgt bis zu 35 MWh. Das entspricht dem Verbrauch von ungefähr 2.000 Haushalten über 8 Stunden. Laut Hersteller ist auch der Anteil des Stroms, der ins Netz zurückgespeist werden kann mit 80 bis 85 Prozent recht hoch. Zum Vergleich: Bei einem Pumpspeicherwerk liegt dieser Wert bei 75 bis 85 Prozent.

Haben die innovativen Speicher das Potenzial, das Speicherproblem der Energiewende zu lösen?

Das wird davon abhängen, ob recycelter Zement in der Produktion eingesetzt werden kann. Den diese ist mit einem hohen CO2-Ausstoß nicht gerade umweltfreundlich. Eine andere Herausforderung stellt der Platz dar, den die Türme benötigen. Die Zukunft des Projekts wird also maßgeblich davon abhängen, ob die benötigte Fläche an geplanten Standorten zur Verfügung steht.

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