Bausparer

Bausparen wird wieder attraktiver und könnte die energetische Sanierung vorantreiben

19.12.2022

Die steigenden Zinsen haben auch die Nachfrage nach Bausparverträgen erhöht.

Autor: Christian Dose, Frankfurt am Main

In der Niedrigzinsphase der letzten Jahre ist das Geschäft mit Bausparplänen praktisch zum Erliegen gekommen. Denn, es hat sich einfach nicht gelohnt. Das Konzept, Geld ansparen, um dann ein Darlehen zu einem vereinbarten Zinssatz zu bekommen, war im Niedrigzinsumfeld einfach aus der Zeit gefallen. Doch das ändert sich gerade, bestätigt Sebastian Flaith von der größten deutschen Bausparkasse Schwäbisch Hall. "Die Nachfrage steigt. Man merkt einfach, dass wir zurück sind in der alten Normalität. Es gibt einen Marktzins, und der liegt irgendwo bei zwischen drei, vier und fünf Prozent."

Mit steigenden Zinsen wird Bausparen also wieder attraktiv - nicht nur für Häuslebauer. Auch der energetischen Sanierung von Häusern könnte dies einen Schub geben.

Sanierungspflicht bis 2030

Bei Schwäbisch Hall ist der Trend schon jetzt zu beobachten, heißt es von der Bausparkasse. Zwei Drittel der Bauspargelder in Deutschland gehen Flaith zufolge in den Immobilienbestand - sprich in die Erneuerung der Heiztechnik oder des Dachs. Viele begehrte Neuanschaffungen wie etwa Wärmepumpen werden aus finanziellen Rücklagen finanziert. Diese könnten aber aufgrund der hohen Energiekosten bald aufgebraucht sein und das Interesse an Bausparverträgen zusätzlich erhöhen. Und so könnte der als langweilig geltende Bausparvertrag der Energiewende einen Schub geben - zumal besonders ineffiziente Häuser nach EU-Vorgaben bis 2030 saniert werden müssen.

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