Erneuerbar gewonnene Energie lässt sich in Strom zurück verwandeln - iStock/Just_Super

Nachhaltige Innovation: eine Gigawattstunde Wärmeenergie speichern

20.10.2022

Erneuerbar gewonnene Energie lässt sich in Strom zurück verwandeln.

Autor: Udo Heberer, Frankfurt am Main

 

Dem Solarinstitut der Hochschule Aachen in Jülich ist ein großer Wurf gelungen – ein neuartiger Speicher, der ohne Akkus auskommt. Die Innovation entstand in Zusammenarbeit mit der Dürr System AG, den Kraftanalagen Energies & Services, der Otto Junker GmbH und den Stadtwerken Jülich.

Der thermische Stromspeicher multiTESS (multifunktionaler thermischer Stromspeicher) deponiert maximal eine Gigawattstunde Wärmeenergie mit bis zu 1.000 Grad Celsius. Zum Vergleich: Das entspricht dem Strombedarf von rund 300 Haushalten pro Jahr. Diese Dimensionen sind erforderlich, um regenerativ erzeugte Energie zu speichern und flexibel zu nutzen. Dabei wird der neue Speicher helfen.

Aufgrund der hohen Temperatur ist eine Umwandlung der Wärme in Elektrizität möglich. Strom – zum Beispiel aus Photovoltaik- oder Windkraftanlagen – ist in Wärme umwandel- und dann einspeicherbar. Das neue Hochtemperatur-Energiedepot besteht im Kern aus einem Speicher mit waben-förmigen Keramiksteinen, die die Wärme einlagern. Bei Bedarf wird die Energie wieder entnommen oder in Strom umgewandelt. Dieser Wechsel ist bei unterschiedlichen Temperaturen durch eine Wärmekraftmaschine (Stirlingmotor) oder eine Dampfturbine (Organic Rankine Cycle-Anlage) möglich.

Die Hoffnung: Mit dem neuen Speichersystem gewinnen die Forscher neue Erkenntnisse zum großangelegten Speichern von Energie. Aktuell untersuchen die Projektbeteiligten die effizien-teste Arbeitsweise des Systems. Das Forschungsprojekt wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert. 

Jetzt lesen: