07.03.2023
PV-Anlagen auf denkmalgeschützten Gebäuden bald keine Seltenheit mehr.
Autorin: Christina Laible, Frankfurt am Main
07.03.2023
PV-Anlagen auf denkmalgeschützten Gebäuden bald keine Seltenheit mehr.
Autorin: Christina Laible, Frankfurt am Main
Photovoltaikanlagen auf historischen Gebäuden sind bisweilen noch eine Seltenheit. Das soll sich in Zukunft nicht nur in Hessen ändern: Viele Bundesländer öffnen sich beim Kampf gegen den Klimawandel in Sachen Denkmalschutz.
Kulturdenkmäler und Solarpaneele auf dem Dach schlossen sich bislang nahezu aus. Denn der Erhalt des Erscheinungsbildes ist ein wichtiges Ziel des Denkmalschutzes. Besonders Eingriffe in die Dachkonstruktion und Außenfassade wurden entsprechend abgelehnt. Wer trotzdem einen Antrag stellte, musste bisher einen langen Atem besitzen und sich einem langwierigem und kompliziertem Genehmigungsprozess unterziehen. Das schreckte viele Hausbesitzer ab. Doch damit ist in Hessen Schluss. Mit der neuen Richtlinie für Hessens Denkmalbehörden müssen zukünftig Solaranlagen auf denkmalgeschützten Gebäuden in der Regel genehmigt werden. Lediglich bei einer "erheblichen Beeinträchtigung eines Kulturdenkmals" kann eine Ablehnung erfolgen. Aber auch dann sind die Behörden aufgefordert, Alternativen zu finden. So leisten auch historische Gebäude einen Beitrag, den Energiebedarf in Deutschland durch den schnellen Ausbau klimafreundlicher erneuerbarer Energien zu decken.
Zuschüsse der Stadt Marburg
Die Stadt Marburg an der Lahn geht sogar noch einen Schritt weiter: Weil es in der Universitätsstadt besonders viele historische Gebäude gibt, deren Dachansicht vom Schloss aus das Stadtbild prägen, fördert die Stadt deshalb dachintegrierte Lösungen. Dies können beispielsweise Solarziegel oder Solarmodule sein, deren Farbe zur vorhandenen Dacheindeckung passt. Zuschüsse bis 4.500 Euro lassen sich dafür bei der Stadt beantragen.
Mit der neuen Richtlinie schließt sich Hessen bei der Bewältigung gegen den Klimawandel den Bundesländern Niedersachsen, Nordrhein-Westfahlen, Brandenburg und Baden-Württemberg an, die ebenfalls entsprechende Regelungen auf den Weg gebracht haben. Weitere Bundesländer könnten in Sachen Denkmalschutz und Solarpanelle folgen. Eine bundesweite Lösung steht aber noch aus.