17.02.2023
Auch auf Feldern oder im Weinberg finden sich mittlerweile Solarmodule.
Autor: Udo Heberer, Frankfurt am Main
17.02.2023
Auch auf Feldern oder im Weinberg finden sich mittlerweile Solarmodule.
Autor: Udo Heberer, Frankfurt am Main
Formen und Farben sind bei Sonnenkollektoren nicht nur in den bekannten Formaten möglich, ganz im Gegenteil. Sie kommen heute auf Stelzen und damit quasi in der zweiten Etage, an Hauswänden, als farbige Module oder als Dachziegel daher. Letztere können sogar als Solarenergie im Denkmalschutz eingesetzt werden.
In der Landwirtschaft hat die Photovoltaik bereits Einzug gehalten – nicht nur auf Scheunen- und Stalldächern: Unten auf den Äckern wachsen Gemüse oder Getreide, am Feldrand oder über den Pflanzen sind die Solarmodule aufgestellt und erzeugen Strom. Im Obst- und Weinbau kann die Photovoltaik sogar noch weitere Vorteile bieten. Die Anlagen auf Stelzen bieten - quasi wie eine Art Dach - zusätzlichen Schutz vor Sonne, Hitze, Hagel, Frost und Starkregen. Etwas schwieriger ist es im Ackerbau, aber machbar. Die Anlagen müssen nur hoch genug angebracht werden, damit die Maschinen darunter fahren können. Allerdings verringert die entstehende Beschattung den Ertrag. Ziel der Techniker ist es, die Anlagen so zu platzieren, dass die Reduzierung maximal 20 Prozent beträgt.
Nach einem Beschluss der Bundesregierung können Solaranlagen auch gefördert werden, wenn sie auf kleinerer Fläche entstehen, die nicht für Gebäude, sondern parallel auch landwirtschaftlich genutzt wird.
„Unsichtbare“ Solarmodule
Auch für private Bauherren gibt es unterschiedliche Optionen: Sie können entscheiden, ob die Photovoltaik fast unsichtbar sein soll oder sich zurückhaltend in die Hausansicht integrieren soll. Thomas Kroyer vom Frauenhofer-Institut für Solare Energiesysteme in Freiburg erkennt weiter großes Interesse der Industrie an diesen „unsichtbaren“ Innovationen.
Nach Ansicht der Forscher spielt das Thema Solarenergie beim Antrieb von Autos ebenfalls eine große Rolle. Auch hier geht es um kleinere Flächen. Entwickler Martin Heinrich sieht erhebliches Potenzial: „Mit den bundesdeutschen Pkw-Dächern und den Lkw-Dächern zusammen kommen wir auf circa 40 Gigawatt. Das heißt, damit könnte man eine Nennleistung von 40 Kohlekraftwerken ersetzen."