29.12.2022
Wissenschaft und Forschung appellieren gegen die beliebte Heizmethode.
Autorin: Janina Riß, Frankfurt am Main
29.12.2022
Wissenschaft und Forschung appellieren gegen die beliebte Heizmethode.
Autorin: Janina Riß, Frankfurt am Main
Der Einbau alternativer Heizsysteme wie Wärmepumpen oder Solarthermie nimmt Fahrt auf – nicht zuletzt aufgrund der weiter steigenden Öl- und Gaspreise. Die Holzpellet-Heizung gilt ebenfalls als umweltfreundliche und klimaneutrale Alternative zu fossilen Energieträgern. Ihr Einbau wird dementsprechend gefördert. Wissenschaftler und Umweltschutzorganisationen stehen der Klimafreundlichkeit von Pelletheizungen jedoch kritisch gegenüber.
Wie umweltfreundlich ist die Pelletheizung wirklich?
Die Pellet-Branche spricht von einem „CO2-neutralen Brennstoff“, denn das Verbrennen von Holz gibt nur so viel CO2 frei, wie der Baum beim Wachsen aufgenommen hat. Wolfgang Lucht vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung sieht das allerdings anders. Denn bei der Verbrennung von Holzpellets wird das gesamte CO2 schlagartig freigesetzt. „Es dauert Jahre, bis dieses System wirklich ins CO2-Plus kommt. Bis dahin haben wir mehr CO2 in der Atmosphäre, als wenn wir das Holz nicht verbrannt hätten. Und dieses Mehr an CO2 bewirkt den Klimawandel mit all seinen Folgen.“
Umweltschützer argumentieren zudem, dass die mangelnde Klimafreundlichkeit schon vor der Verbrennung beginnt. Für die Herstellung von Pellets wird der gesamte Baum von der Wurzel bis zur Krone verwendet. Vor wenigen Jahren überließ man hingegen überschüssige Baumkronen dem Waldboden, um diese Nährstoffe und Mineralien zurückzugeben. Die ganzheitliche Verwertung der Bäume schwächt so den Wald in seiner Funktion als Kohlenstoffspeicher.
Umweltschutzorganisationen appellieren daher, weniger Holz zu verbrennen, die Wälder weniger intensiv zu nutzen und stattdessen naturnah aufzuforsten.