20.04.2022
In Offshore-Windparks werden enorme Strommengen erzeugt.
Von: Udo Heberer, Frankfurt am Main
20.04.2022
In Offshore-Windparks werden enorme Strommengen erzeugt.
Von: Udo Heberer, Frankfurt am Main
Strom aus Windrädern ist in aller Munde. Die größten Anlagen liegen dabei vor der Küste, also Offshore. Die dort installierten Windräder haben riesige Ausmaße und eine enorme Leistungsfähigkeit. Wie oft muss sich so ein Propeller drehen, um ein Elektroauto vollständig aufzuladen?
Ein Propeller der aktuell größten Offshore-Windkraftanlage des Herstellers Vestas hat den Durchmesser von 236 Metern, länger als zwei Fußballfelder. Der Rotor leistet 15 Megawatt, also 15.000 Kilowatt. Will man berechnen, wie oft sich dieser Propeller drehen muss, um ein Elektroauto vollständig aufzuladen, sind einige Annahmen erforderlich, etwa die Windgeschwindigkeit, die Drehzahl des Windrades und wesentliche Fahrzeugdaten. Diese großen Offshore-Anlagen drehen sich durchschnittlich zehnmal pro Minute. Bei dieser Geschwindigkeit benötigt der Propeller für eine Umdrehung sechs Sekunden und erzeugt dabei 25 Kilowattstunden (kWh).
Bei einem Elektroauto der Mittelklasse mit einem Verbrauch von 25 kWh pro 100 Kilometer würde die beschriebene Windkraftanlage den dafür erforderlichen Strom mit einer Umdrehung erzeugen. Bei einer Akkukapazität von 100 kWh wären also für eine vollständige Ladung vier Umdrehung und 24 Sekunden erforderlich. Für eine jährliche Fahrleistung von 15.000 Kilometern sind 3.750 kWh erforderlich. Diesen Strombedarf für ein ganzes Jahr E-Auto-Fahren produziert das Windrad mit 150 Umdrehungen und in 15 Minuten.
Kleine Windkraftanlagen, insbesondere die an Land, erreichen allerdings nicht die Leistung von 15 Megawatt. Aber selbst wenn man von einer deutlich geringeren Jahresproduktion ausgeht, reicht dies bei deutlich kleineren Anlagen immer noch für mehr als 1.000 Fahrzeuge der beschriebenen Mittelklasse. Und wie bei den Elektroautos ist auch bei den Windrädern längst noch nicht das Ende der Entwicklung erreicht.