Altersvorsorge statt Altersarmut

Trotz Trägheit fürs Alter vorsorgen

Moneytalk

10.01.2022

Eine aktuelle Studie des Deutschen Instituts für Altersvorsorge (DIA) beleuchtet Ansätze aus der Verhaltensforschung, um die private Altersvorsorge zu fördern. Was ist dran am „Nudging“?

Autor: Dennis Lüneburger, Frankfurt am Main

 

Die jüngste Studie des DIA (“Mit einem Stupser zum Sparen”) liefert Vorschläge, wie mit Methoden aus der Verhaltensökonomie die ergänzende Altersvorsorge ausgebaut werden könnte.

Trägheit zählt nicht unbedingt zu den erstrebenswerten menschlichen Eigenschaften. Sie lässt sich aber für den Aufbau der Altersvorsorge ausnutzen, zum Beispiel mit sogenannten Opting-Out-Modellen.

Eine automatische Einbeziehung in Vorsorgeprogramme mit Opting-Out ist einer von vier Vorschlägen, die die DIA-Studie unterbreitet. Mit der automatischen Einschreibung können vor allem Menschen erreicht werden, die einer Altersvorsorge nicht abgeneigt sind. Aufgrund unterschiedlicher mentaler Barrieren unternehmen viele allerdings nichts. Es bleibt dann alles so, wie es ist.

Diese Trägheit machen sich Opting-Out-Modelle zunutze. Der vorgesehene Teilnehmerkreis, also hier alle Sozialversicherungspflichtigen, nimmt automatisch am entsprechenden Vorsorgeprogramm teil. Es sei denn, die Teilnehmer widersprechen aktiv. Erfahrungen mit solchen Modellen zeigen, dass unter diesen Bedingungen weit mehr Personen Vorsorge betreiben als bei sogenannten Opting-In-Systemen, die eine aktive Entscheidung erfordern.

Weitere Vorschläge

Als zweiten Vorschlag beschreibt die Studie eine Standardeinstellung für die Kapitalanlage in Opting-Out-Modellen. Viele Menschen fühlen sich von der Vielzahl verschiedener Altersvorsorgeprodukte überfordert. Sie scheuen daher eine Entscheidung. Mit einem voreingestellten Standardangebot hätten Zauderer zumindest eine Hilfe, aber keine Anordnung.

Der dritte Vorschlag wäre eine in der Zukunft automatisch ansteigende Sparquote. Auch hier mit der Möglichkeit, diese Anhebung auch mal abzulehnen. Schließlich wachsen die Einkommen im Laufe des Berufslebens und mehr Vorsorge wird möglich und auch nötig.

Der vierte Vorschlag soll einen für jedermann einfachen und niedrigschwelligen Zugang zur Altersvorsorge sichern. Das könnte zum Beispiel durch das Angebot freiwilliger Basisprodukte erfolgen. Sie würden Menschen erreichen, die ansonsten gar nicht vorsorgen, weil sie sich nicht eingehender mit Altersvorsorgelösungen beschäftigen wollen.

Sind Sie eher zaudernd oder proaktiv bei der Vorsorge? Die Frankfurter Volksbank verfügt über langjährige Erfahrung bei Finanzprodukten zur Altersvorsorge. Wir beraten Sie gern. Jetzt Termin vereinbaren!

Die komplette DIA-Studie „Mit einem Stupser zum Sparen – Nudging in der Altersvorsorge: Potenzial, Legitimierung und Wirkmechanismen finden sie hier.