24.11.2022
Welche Anlageklassen sind die Gewinner der Zukunft, und wie sollten langfristig orientierte Anleger ihr Portfolio strukturieren?
Autor: Furkan Aydin, Frankfurt am Main
24.11.2022
Welche Anlageklassen sind die Gewinner der Zukunft, und wie sollten langfristig orientierte Anleger ihr Portfolio strukturieren?
Autor: Furkan Aydin, Frankfurt am Main
Geopolitische Verwerfungen, Inflation und die Angst vor einer drohenden Rezession belasten seit Wochen die Finanzmärkte. Die höchsten Inflationsraten seit mehr als 40 Jahren und Zinssteigerungen in Rekordgeschwindigkeit haben die Kapitalmärkte durcheinandergebracht. Das Jahr 2022 wird wohl als eines der schwierigsten Jahre für Anleger in die Geschichte eingehen.
Dennoch: Für Anleger mit einem langfristigen Anlagehorizont stehen die Zeichen gar nicht schlecht, denn die Ertragsaussichten für die nächsten zehn bis 15 Jahre sind so gut wie seit 2010 nicht mehr. Das ist eine der Kernaussagen der akutellen Studie „Long Term Capital Market Assumptions“ von JP Morgan Asset Management.
Deutliche Verbesserung der Anleiherenditen
Besonders deutlich haben sich die Aussichten für Anleihen verbessert. Vor einem Jahr, als die Zinsen und Anleiherenditen noch sehr niedrig waren, lagen die jährlichen Renditeprognosen für ein Portfolio aus weltweiten Anleihen bei 1,3 Prozent. Nach den Kursrückgängen und den damit verbundenen gestiegenen Renditen haben sich die Ertragserwartungen nun auf 2,6 Prozent verdoppelt.
Auch auf den Aktienmärkten sind die langfristig zu erwartenden Erträge höher, weil die Einstiegskurse deutlich gesunken sind. Besonders attraktiv sind Aktien der Euro-Zone mit jährlichen Renditen von durchschnittlich 9,3 Prozent für Nebenwerte und 8,4 Prozent für Standardwerte.
Ausgewogene Anlagestrategie: 60% Aktien/40% Anleihen
Für Anleger, die kostengünstig und ohne viel Aufwand anlegen möchten, sind börsengehandelte Indexfonds ideal. Mit einem Aktienanteil von 60 und einem Anleiheanteil von 40 Prozent können Euro-Anleger innerhalb der nächsten zehn bis 15 Jahre einen jährlichen Ertrag von 5,1 Prozent erwirtschaften. Vor einem Jahr lag die Erwartung noch bei 2,8 Prozent. Basis der Berechnung sind der MSCI World All Countries Index (Aktien) und der FTSE World Government Bond Index (Anleihen).
Hedgefonds, Gold und Rohstoffe gehören dagegen zu den langfristigen Verlierern. Für Gold wird in den nächsten 10 Jahren nur noch eine durchschnittlich jährliche Rendite von 1,4 Prozent erwartet. Der Grund: Anleihen bringen wieder mehr Zinsen und sind damit attraktiver als zinsloses Gold. Für Rohstoffe soll die jährliche Rendite im Schnitt sogar nur bei einem Prozent liegen.
Diese und weitere Themen diskutiert die Frankfurter Volksbank bei ihrem nächsten MoneyTalk am 7. Dezember 2022.