Genau wie die Digitalisierung ist Nachhaltigkeit ein Megatrendthema unserer Zeit. Das Nachhaltigkeit und Rendite heute zusammengehören, hat Dr. Henrik Pontzen, Leiter ESG im Portfoliomanagement der Fondsgesellschaft Union Investment, im MoneyTalk der Frankfurter Volksbank erläutert. Er stellte sich den Fragen der Zuschauer und erklärte, warum Nachhaltigkeit vor allem Zukunftsfähigkeit bedeutet und wie man nachhaltig und damit langfristig investieren sollte.
Laut Dr. Pontzen geben Aktienkurse eine Indikation zu den künftig zu erwartenden Gewinnen eines Unternehmens. Vereinfacht dargestellt: erwarteter Umsatz minus zu erwartende Kosten. Als es noch keine Bepreisung des CO2-Ausstoßes gab, wirkte sich dies nicht auf die Kosten und damit auch nicht auf die zu erwarteten Gewinne und Aktienkurse von Unternehmen aus. Doch seit dem Beschluss, CO2-Emissionen einen Preis zu geben, steigen auch die Kosten für Unternehmen, und zwar stetig. Bis 2030 müssen vermutlich zwischen 50 und 100 Dollar pro Tonne CO2-Austoß gezahlt werden. Unternehmen, die sich mit ihrer Klimabilanz besser aufstellen als Wettbewerber, können deshalb durch geringere Kosten profitieren. Nutzen sie gleichzeitig die Chance, durch nachhaltige Produkte höhere Umsätze zu generieren, lassen sich höhere Gewinne erzielen, was im Umkehrschluss höhere Aktienkurse bedeuten kann. Daher ist Nachhaltigkeit ein Pflichtthema an den Kapitalmärkten und in der Geldanlage. Es geht längst nicht mehr um reine Ideologie, sondern vor allem um messbare Rendite.
Welche Macht hinter nachhaltigen Investments steckt, verdeutlichte der ESG-Spezialist anhand konkreter Zahlen. Bei Union Investment sind von 400 Mrd. Euro Kundeneinlagen bereits 120 Mrd. Euro in nachhaltige Investments investiert. Tendenz steigend. Die Fondsgesellschaft ist damit nicht nur echter Nachhaltigkeitsspezialist – wurde doch der erste Nachhaltigkeitsfonds der Kapitalanlagegesellschaft bereits vor mehr als 30 Jahren ins Leben gerufen – sondern auch Treiber, um Veränderungen zu bewegen. Denn mit Investments in dieser Größenordnung kann der Investor seinen Einfluss nutzen und Unternehmen zu mehr Nachhaltigkeit bewegen. Im Zweifel zieht die Fondsgesellschaft ihre Gelder nämlich aus Unternehmen ab, die sich dem Transformationsprozess nicht stellen wollen.
Dabei geht es nicht darum, bereits nachhaltige Firmen noch nachhaltiger zu machen, sondern um das Finden von Emissionsschwergewichten und die Unterstützung zur Transformation. Denn da, wo das Probleme besonders groß sind, liegen auch die größten Chancen. So nannte Dr. Pontzen als Beispiel die Zement- und Chemiebranche: Hier muss seiner Meinung nach geprüft werden, wie die Unternehmen ihre CO2-Emissionen senken und dadurch nachhaltiger werden können, obwohl das Produkt an sich nicht nachhaltig ist. Es geht also um die Optimierung der Produktionsprozesse und damit um die Kraft der Transformation. Nachhaltiges investieren ist kein Themeninvestment, sondern eine Art Methode des Investierens. In jedem Sektor gibt es Unternehmen, die sich auszeichnen und genau diese sucht die Union Investment für ihre Fonds.
Die Transformation zur nachhaltigen Wirtschaft kann also gelingen – und nachhaltiges Investieren kann einen wichtigen Beitrag leisten, um dem Klimawandel zu fördern. Privatanleger können über entsprechende Investments an diesem Prozess teilhaben und müssen nicht auf Rendite verzichten. Ganz im Gegenteil: Nachhaltigkeit bedeutet längst oftmals starke Performance.
Die Frankfurter Volksbank unterstützt ihre Kunden der Auswahl passender Investments. Bitte sprechen Sie uns gern an.