Privatanleger treiben Markt für nachhaltige Fonds voran - iStock/Kriangsak Koopattanakij

Privatanleger treiben Markt für nachhaltige Fonds voran

MoneyTalk

01.12.2022

Das Investitionsvolumen in nachhaltige Fonds hat sich 2021 verdreifacht und die Dynamik nimmt weiter zu

Autor: Furkan Aydin, Frankfurt am Main

Nachhaltige Geldanlagen sind weiterhin auf Wachstumskurs. In Deutschland betrug die Gesamtsumme nachhaltiger Geldanlagen im Jahr 2021 stolze 501,4 Milliarden Euro. Das ist ein Plus von 50 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Wesentliche Treiber sind neu hinzukommende regulatorische Anforderungen sowie die insgesamt zunehmende Bedeutung von Nachhaltigkeitsthemen in Deutschland, so der aktuelle Marktbericht „Nachhaltige Geldanlagen 2022“ vom Forum Nachhaltige Geldanlagen (FNG).

Privatanleger sind Wachstumstreiber für nachhaltige Geldanlagen

Die Gesamtsumme nachhaltiger Publikumsfonds stieg 2021 um beachtliche 130 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und erreichte ein Gesamtvolumen von 246 Milliarden Euro. Der Marktanteil lag damit bei rund 17 Prozent. Der Grund: Fonds, die nachhaltig anlegen bzw. Nachhaltigkeitskriterien berücksichtigen, verzeichneten eine höhere Nachfrage und entsprechend immer mehr Mittelzuflüsse. Im letzten Jahr hat sich das Investitionsvolumen privater Anleger in nachhaltige Fonds sogar verdreifacht und erreichte 131,2 Milliarden Euro. Damit hat sich die Nachfragedynamik im Vergleich zu den Vorjahren nochmals erhöht. Dagegen hinken institutionelle Investoren mit einem Zuwachs von nur 26 Prozent deutlich hinterher.

Abfrage der Nachhaltigkeitspräferenzen und maßgeschneiderte Angebote sollen Wachstum beschleunigen

Allerdings wurden private Anleger als wichtige Zielgruppe für nachhaltige Geldanlagen lange unterschätzt. Finanzinstitute bzw. Fondsanbieter haben dies erkannt und bauen ihr Angebot auf Basis der jeweiligen Kundenbedürfnisse entsprechend aus.

Hinzu kommt die Umsetzung der sogenannten Marktrichtlinie MiFID II, durch die u.a. mehr Investitionen in nachhaltige Vermögenswerte gelenkt werden sollen. Seit 2. August 2022 sind Anlageberater dazu verpflichtet, ihre Kunden nach deren Nachhaltigkeitspräferenzen zu befragen und ihnen entsprechende Nachhaltigkeitsprodukte anzubieten. Viele Banken, Finanzdienstleister und Anlageberater tun sich aber immer noch schwer mit der Umsetzung. Die Mehrheit ist unsicher, was genau wie detailliert abgefragt werden muss, welche Dokumentationspflichten bestehen und wie diese Gespräche ablaufen sollen. Es bleibt daher abzuwarten, ob und in welchem Umfang die neue Abfragepflicht für einen zusätzlichen Wachstumsschub bei nachhaltigen Geldanlagen sorgen wird.

Die Frankfurter Volksbank verfügt über langjährige Erfahrung bei nachhaltiger Geldanlage und berät Sie gern.

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