Klimaschutz bei vielen Konzernen ausbaufähig

Klimaschutz und CO2-Reduzierung stehen auch bei vielen Firmen auf der Agenda. Doch an einer Unternehmensstrategie mit konkreten Umsetzungszielen fehlt es bislang häufig. Zu diesem Ergebnis kam die Studie „Stepping up: Strengthening Europe’s corporate climate transition“, die die Unternehmensberatung Oliver Wyman in Zusammenarbeit mit der Non-Profit-Organisation CDP Europe erstellt hat. Für die Auswertung wurden mehr als 1.500 europäische Unternehmen herangezogen, die ihre Klimaschutzstrategie offengelegt haben.

Rund die Hälfte der untersuchten Konzerne orientieren sich am 1,5-Grad-Ziel des Pariser Klimaabkommens. Doch weniger als fünf Prozent der Unternehmen können einen konkreten Plan für die Umsetzung vorweisen. Ein Großteil der Firmen versäumt es laut der Studie auch, die eigenen Auswirkungen auf die Natur und die damit verbundenen steigenden Temperaturen zu berücksichtigen. Dabei ist eine konkrete und transparente Nachhaltigkeitsstrategie ein wichtiges Instrument, um frühzeitig Maßnahmen zur Erreichung strategischer Klimaziele festzulegen.

Weiteres Ergebnis der Studie: Obwohl viele Unternehmen ihre Klima-Strategie ausbauen, ist die Umsetzung der geplanten Maßnahmen an vielen Stellen noch nicht abgeschlossen. Es wurden zudem erhebliche Qualitätsunterschiede bei der Umsetzung der Klimaschutzbemühungen festgestellt.

Neue EU-Richtlinie

Die EU-Richtlinie zur Nachhaltigkeitsberichterstattung, die am 5. Januar 2023 in Kraft getreten ist, dürfte diese Entwicklung zukünftig beeinflussen. Die sogenannte Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) verfolgt das Ziel, die Nachhaltigkeitsberichterstattung auf eine Stufe mit der Finanzberichterstattung zu stellen. Einheitliche EU-Berichtsstandards sollen helfen, die Nachhaltigkeitsziele von Firmen untereinander besser vergleichbar zu machen. Mit der neuen EU-Richtlinie gilt die Pflicht zur Nachhaltigkeitsberichterstattung für deutlich mehr Unternehmen als bislang.