Fachbegriffe der Energetischen Sanierung

Glossar: Wichtige Fachbegriffe zur energetischen Sanierung kurz erklärt

31.01.2022


Lernen Sie die wichtigsten Fachbegriffe der energetischen Sanierung kennen!

Autor: Matthias Otte

 
 

Bedarfsausweis (= Energieausweis)

Beim Bedarfsausweis basiert das Verfahren auf einem Vor-Ort-Termin eines Energieberaters, der die Immobilie und ihre Bestandteile genau untersucht. Das macht den Bedarfsausweis aufwendiger und teurer. Bei der Untersuchung des Objekts betrachtet der Spezialist bestimmte Gebäudebestandteile wie die Wärmedämmung und die Heizungsanlage und beurteilt ihr gemeinsames Zusammenwirken.

 

Dämmmaterial     

Dämmmaterialien (üblicherweise 14 und 18 Zentimeter) sind Werkstoffe, die zur Dämmung eines Hauses verwendet werden. Es wird dabei in zwei verschiedene Arten von Dämmungen unterschieden:

- die Wärmedämmung und

- die Schalldämmung.

Dämmschichten können helfen, Energie einzusparen.

 

Effizienzhaus

Ist ein technischer Standard mit dem die KfW ermittelt, wie energieeffizient ein Gebäude ist im Vergleich zu einem Referenzgebäude. Dabei gilt: je niedriger die Zahl, desto höher die Energieeffizienz und umso höher die Förderung.

 

Endenergie

Nachdem die Primärenergie umgewandelt und zum Verbraucher übertragen wurde, kommt bei ihm am Hausanschluss die Endenergie an. So kann beispielsweise aus Rohöl (=Primärenergie) Heizöl (=Endenergie) oder aus Holz (=Primärenergie) Holzbrennstoff (=Endenergie, zum Beispiel Pellets) hergestellt werden.

 

Energieausweis

Energiepass, der den energetischen Ist-Zustand eines Gebäudes anzeigt. Vergleichbar: Energiepass eines neuen Kühlschrankes.

Eine Skala von grün (gut; A+) bis rot (schlecht; H) demonstriert, wie energieeffizient die Immobilie ist.

 

Energieausweispflicht

Der Energieausweis für Gebäude ist seit dem 1. Oktober 2007 unter bestimmten Bedingungen Pflicht. Sobald ein Verkauf oder eine Vermietung ansteht, besteht die Energieausweispflicht – oder wenn die Immobilie energetisch modernisiert wurde.

 

„Fit for 55“

Ist ein Paket reformierter und neuer Richtlinien und Verordnungen der Europäischen Kommission zur Klimapolitik der EU. Ziel ist es, die Treibhausgase um mindestens 55 Prozent zu senken – daher auch „Fit for 55“.

 

Fossile Brennträger

Fossile Energieträger sind Brennstoffe, die sich in Jahrmillionen aus Abbauprodukten von toten Pflanzen und Tieren entwickelt haben. Die aus fossilen Energiequellen gewonnene Energie wird als fossile Energie bezeichnet. Zur Klasse der fossilen Energieträger gehören Braunkohle und Steinkohle, Torf, Erdgas sowie Erdöl.

 

Gebäudeenergiegesetz (GEG)

Stand 2021: Bestimmt unter anderem, wann ein Energieausweis für ein Gebäude notwendig ist, gibt aber nur in seltenen Fällen vor, dass eine Modernisierung notwendig ist. Wird im Rahmen von „Fit for 55“ überarbeitet.

 

Gesamtenergieeffizienz

Der Gesamtenergieeffizienz-Faktor (f GEE) beim Energieausweis für Gebäude vergleicht den Energiebedarf eines Gebäudes, für den ein Energieausweis erstellt wurde, mit dem Energiebedarf eines Gebäudes, welches im gleichen Jahr errichtet wurde und als Referenzobjekt herangezogen wird.

 

Graue Energie

Als Graue Energie wird die Energie bezeichnet, die bei der Herstellung, dem Transport oder der Lagerung von Produkten aufgewendet werden muss. Der Begriff spielt mittlerweile im Klimaschutz eine wichtige Rolle, da diese Energie „unsichtbar“ ist und dennoch für die endgültige Energiebilanz – zum Beispiel eines Bauproduktes – ein bedeutender Faktor ist.

 

KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) Bank

Als nationale Förderbank unterstützt sie Existenzgründungen, gewährt Investitionskredite an Unternehmen und finanziert Infrastrukturprojekte und Wohnungsbau. Als öffentlich-rechtliche Förderbank unterstützt die KfW auch Umwelt- und Klimaschutzprojekte.

 

KfW Effizienzhaus 40

Für ein KfW-Effizienzhaus 40 gelten folgende Eckdaten: Der Jahresprimärenergiebedarf darf bei höchstens 40 Prozent des Bedarfs eines entsprechenden Referenzgebäudes liegen.

Der Höchstwert für den Transmissionswärmeverlust liegt bei 55 Prozent von dem eines Referenzhauses.

 

KfW Effizienzhaus 55

Für ein KfW-Effizienzhaus 55 gelten folgende Eckdaten:

Der Jahres-Primärenergiebedarf darf höchstens 55 Prozent eines entsprechenden Referenzgebäudes betragen.

Der Höchstwert für den Transmissionswärmeverlust beträgt 70 Prozent von dem eines Referenzhauses.

Neubauten dieser Art sollen in Zukunft nur noch 55 Prozent der Energie eines vergleichbaren und definierten Referenzgebäudes verbrauchen. Das entspricht 40 kWh/(m2a).

 

Klimaneutral bis 2050 im Gebäudebereich

Gebäude sollen bis zum Jahr 2050 weitestgehend klimaneutral sein. Unter der Maßgabe, dass deutsche Städte und Gemeinden in Zukunft für Menschen aller Alters- und Einkommensgruppen attraktiv bleiben sollen, haben der Erhalt und die Schaffung bezahlbaren Wohnraums dabei oberste Priorität im Klimaschutzplan 2050.

 

Klimaschutzplan 2050

Der Klimaschutzplan 2050 ist ein Konzept zur Umsetzung der Beschlüsse, die im Winter 2015 auf der Pariser Klimakonferenz gefasst wurden. Mit dem Ziel, die globale Erwärmung zu begrenzen, enthält er Maßnahmen, um den CO2-Ausstoß im Vergleich zum Jahr 1990 um 80 bis 95 Prozent zu reduzieren.

 

Niedrigenergiehaus

Der hinter dem Begriff stehende Standard wurde durch die erste Fassung der Energieeinsparverordnung (EnEV) im Februar 2002 definiert und entsprach Gebäuden, die maximal sieben Liter Heizöl pro Quadratmeter Wohnfläche und Jahr verbrauchen. Dieser Standard gilt jedoch mittlerweile als überholt. Betrachtet man den heutigen Stand der energetischen Vorgaben, ist faktisch jedes neu errichtete Haus ein Niedrigenergiehaus, weil alle Neubauten die Kriterien der Energieeinsparverordnung erfüllen müssen.

 

Nullenergiehaus/ Passivhaus

Ein Nullenergiehaus ist ein Gebäude, das seinen jährlichen Energiebezug selbst erzeugt. Die notwendige Energie wird beispielsweise durch Nutzung einer Fotovoltaikanlage oder eines Blockheizkraftwerks gewonnen. Heizung, Warmwasseraufbereitung, Lüftungsanlagen sowie elektrische Geräte eines Gebäudes werden somit mit selbstgewonnener Energie angetrieben.

 

Nutzenergie

Aus Endenergie wird die Nutzenergie erzeugt, die für den Endverbraucher bereitgestellt wird, um dessen Bedürfnisse zu befriedigen. So wird beispielsweise aus Heizöl oder Pellets die Nutzenergie Wärme erzeugt.

 

Primärenergie

Das ist diejenige Energiemenge, die durch fossile oder regenerative Energiequellen oder Kernspaltung bereitsteht. Dazu zählen neben Erdöl, Erdgas, Braun- und Steinkohle auch Wasser, Wind und Sonnenlicht sowie Kernenergie.

 

Primärenergiebedarf

Mit der Berechnung des Primärenergiebedarfs wird die tatsächlich verbrauchte Energiemenge in einem Haushalt bestimmt. Auch gesetzliche Vorgaben der Energieeinsparverordnung lassen sich somit überprüfen.

Einheit: kWh/a

 

Referenzgebäude

Der Begriff geht auf das Gebäudeenergiegesetz zurück. Ein Neubau muss so erstellt werden, „dass der Jahresprimärenergiebedarf für Heizung, Warmwasserbereitung, Lüftung und Kühlung den Wert des Jahresprimärenergiebedarfs eines Referenzgebäudes gleicher Geometrie, Gebäudenutzfläche und Ausrichtung nicht überschreitet“. Die entsprechenden Vorgaben werden im Gebäudeenergiegesetz geregelt.

 

Regenerative Wärmerückgewinnung

Für die  Wärmeübertragung wird ein flüssiges oder festes Zwischenmedium eingesetzt. Die verbrauchte und die frische Luft werden dabei abwechselnd über das Zwischenmedium geleitet.

 

Rekuperative Wärmerückgewinnung

Die Zu- und Abluft wird in getrennten Leitungen geführt. Die in der Abluft enthaltene Wärme wird unmittelbar über die Trennwand des Wärmetauschers auf die Frischluft übertragen.

 

Solaranlage

Mit Hilfe einer Solaranlage kann Energie (Photovoltaikanlagen) oder Warmwasser bzw. Wärme (thermische Solaranlage) erzeugt werden, die Solaranlage wird in der Regel durch die zur Verfügung stehende Dachfläche begrenzt.

 

Transmissionswärmeverlust

Der Transmissionswärmeverlust (HT) beschreibt, wie viel Wärme ein Haus über Wände, Fenster, Türen und Dach verliert. Er ist eine wichtige Kenngröße für die Energieeffizienz von Gebäuden und ein Grenzwert in der Energieeinsparverordnung sowie im Energieausweis. Je kleiner der Wert ist, umso niedriger fallen in der Regel auch die Heizkosten aus.

 

Verbrauchsausweis (= Energieausweis)

Der Verbrauchsausweis ermittelt die Energieeffizienz der Immobilie anhand der Frage, wie viel Energie in der Vergangenheit durch die Bewohner verbraucht wurde.

 

Wärmepumpe als Wärmerückgewinnung

Wärmepumpen nutzen die Energie aus der Umwelt, um diese in Heizwärme umzuwandeln. Die in der Außenluft, Abluft oder auch im Wasser und Erdreich enthaltende Wärme wird dafür mit einem Wärmeübertrager (Verdampfer) dem Kältemittel zugeführt. Ein Verdichter bringt die enthaltende Wärmeenergie auf ein höheres Temperaturniveau und macht sie über einen Wärmetauscher für die Wärmeversorgung nutzbar. Die Warmwasserversorgung wird sichergestellt, in dem die Wärmepumpe mit einem Warmwasserspeicher kombiniert wird.

 

Wärmerückgewinnung

Wenn es um die energetische Sanierung eines Hauses oder die Erstellung eines Neubaus geht, ist der Begriff "Wärmerückgewinnung" üblich. Doch es gibt nicht die Wärmerückgewinnung, sondern verschiedene Verfahren.

 

Wohngebäude – Kredit

Art der Förderung: niedrige Zinsen

 

Wohngebäude – Zuschuss

Art der Förderung: Zuschuss, der die Ausgaben des Immobilienbesitzers direkt reduziert