Thermo-Jacke für Häuser in Holland

Energetische Sanierung ist auch in den bekanntesten wissenschaftlichen Fachzeitschriften angekommen: Scientific American stellt beispielhaft vor, wie in Den Haag alte Häuser saniert werden. Dort gleiten ganze gedämmte Fassaden an der Hauswand herab und werden dann befestigt.

Um die Fassaden zu fertigen, scannt ein Lasergerät automatisch einige Stunden lang die gesamte Außenfassade des jeweiligen Gebäudes. Die aufgezeichneten Maße werden an eine Fabrik übermittelt. Dort werden Wände, Fenster, Türen und Solardächer im seriellen Fertigbauverfahren hergestellt und passend für jedes Gebäude zusammengefügt. Anschließend transportiert man die fertigen Fassaden und Dächer zum Haus und bringt sie an. Aber nicht nur die Jacke aus Dämmmaterialien wird angebracht, sondern auf dem Dach wird ebenfalls vorgefertigtes hochisolierendes Leichtbaumaterial samt Solaranlage aufgebracht.

Die niederländische Regierung reagiert mit dieser Fertigbaumethode auf das Problem, dass sich viele Hauseigentümer von der energetischen Sanierung abhalten lassen, weil dazu viele unterschiedliche Gewerke bestellt werden müssen. Die Regierung investierte deshalb zunächst in die Planung dieses sogenannten Energiesprong-Projektes. Ingenieure, Bauunternehmer, Baustofflieferanten, Geldgeber, Aufsichtsbehörden und Vermieter sollten ein Konzept erschließen, wie sich Häuser seriell sanieren lassen. Das Ergebnis ist ein Verfahren, das in den Niederlanden seither an hunderten Häusern zur Anwendung kam.

In Deutschland beschäftigt sich die Deutsche Energie-Agentur (dena) damit, ein Energiesprong Programm aufzusetzen.